Die Petterweiler Grundschüler wünschen sich ein Weidentipi auf dem Schulhof. „Dann haben wir im Sommer ein schattiges Versteck“, sagt Felix (9). Um sich diesen Wunsch zu erfüllen, sind am Samstag ein Dutzend Grundschüler und Eltern losgezogen, um Weidenruten zu schneiden. Tatkäftige Hilfe und ein Frühstück erhielten sie von den Petterweiler Landfrauen und den dazu gehörigen Landmännern.
Karben. Gut, dass Otmar Balser (70) seinen Traktor mit Hänger dabei hat. Denn so hat er den Mädchen und Jungen der Petterweiler Grundschule einen Teil des langen Weges hinauf auf den Galgenberg erspart. Dort wachsen die Weiden, von denen die Kinder mit Erlaubnis der Baumschule ihre Ruten schneiden. „Ich fahre den Kindern entgegen, lade sie ein und bringe sie her“, sagt der Petterweiler Senior und knattert los. Kurze Zeit später lädt er seine quirlige Fracht ab, und es kann losgehen.
„Ihr müsst euch eine Weidengerte etwas herunterbiegen, so dass Spannung darauf liegt. Dann bekommt ihr den Zweig leichter durchgeschnitten. Achtet immer darauf, dass ihr die Klinge richtig ansetzt“, erklärt Fachmann Ewald Liebig (76). Er greift ins Weidengebüsch, zieht einen Zweig herunter, setzt die Gartenschere an und schneidet. Aufmerksam schauen die Kinder zu, dann können sie endlich selber loslegen. „Dudel, dudel da“ , singt Max (7) und hüpft voran. Dass es aber gar nicht so einfach ist, die fingerdicken lang geschossenen Zweige abzuschneiden, merken die Mädchen und Jungen schnell. Fest beißt Felix (9) die Lippen zusammen, genauso fest drückt er die Gartenschere zusammen und – hurra – die Schneide gleitet durch das Holz. Strahlend greift sich Felix die Gerte und wirft sie auf den Haufen, der schon am Wegesrand liegt.
Genauso emsig ist auch Max dabei. „Mama, wir brauchen 200 Gerten, um das Weidentipi auf dem Schulhof zu bauen“ sagt er zu seiner Mutter Peggy Fillsack . „Das ist eine tolle Aktion für die Schule, da bin ich gerne mit dabei“, sagt sie und hilft kräftig mit.
Nach einer knappen Stunde hat jedes Kind einige Gerten abgeschnitten, auch die Eltern und Helfer vom Landfrauenverein legen tatkräftig Hand an. Vor allem die dazu gehörigen Landmänner Ruppert Blößer und Ewald Liebig haben kräftig Vorarbeit geleistet und binden jetzt die Weidenbündel zusammen.
Unterstützung leisten auch die Landfrauen Grunhild Drechsler, Gerda Prosch und Else Weinmann. „Im Anschluss fahren wir gleich zur Schule und stecken die Weiden in den Boden“, sagt Blößer (77).