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Rubins „Diamantene“ – Pädagoge, Schulleiter, Politiker und Geschichtsforscher

Bad Vilbel. Am vergangenen Freitag gaben sich im Haus von Ina und Josef Rubin die Gratulanten die Klinke in die Hand. Das Paar feiert seine Diamanthochzeit. Vor 60 Jahren wurden Ina Reichert und Josef Rubin in der evangelischen Kirche von Nieder-Gemünden (Felda) getraut. Die Erzieherin hatte ihren aus Würbenthal im Altvatergebirge (Sudetenland) gebürtigen Mann ein Jahr zuvor durch ihren Bruder Lutz kennengelernt.

Nach der Hochzeit zog das junge Ehepaar nach Groß Eichen in den Vogelsberg. Dort hatte Josef Rubin eine Stelle als Volksschullehrer. „Unsere vier Kinder Volker, Eva, Herwig und Margit haben das Landleben geliebt. Sie waren sehr traurig, als wir 1963 in unser Haus auf den Heilsberg zogen“, erzählt Josef Rubin. An ihre Zeit in Groß Eichen erinnern sich auch die Eheleute selbst gern zurück: „Wir hatten viel Zeit für unsere Kinder und die Natur vor der Haustür.“

Sie zogen nach Bad Vilbel, weil Josef Rubin Rektor der Ernst-Reuter-Schule (ERS) wurde. „Wir hatten damals 1000 Schüler. Ich habe den Realschulzweig aufgebaut.“ Weitere Stationen waren Schulrat in Rüsselsheim und Ministerialrat im Wiesbadener Kultusministerium.Von 1994 bis 1995 half der Siebzigjährige Kollegen im Kultusministerium Magdeburg, bei der Ausarbeitung einer neuen Schulregelung.

In Bad Vilbel engagierte sich der Sozialdemokrat Rubin zwölf Jahre lang als ehrenamtlicher Stadtrat und als Kreistagsmitglied. Er war auch vier Jahre Stadtverordneter und neun Jahre Vorsteher des Kommunalparlaments. Zusammen mit Claus-Günther Kunzmann gab der heute 86-Jährige mehrere Bücher zur Geschichte der Stadt heraus. Ausgezeichnet wurde er mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel und 1989 mit dem Bundesverdienstkreuz. „Und ich habe das goldene Sportabzeichen“, berichtet der Diamantbräutigam,zu dessen liebsten Beschäftigungen auch heute noch die Arbeit im Garten gehört.

Ina Rubin war jahrelang mit der Erziehung der Kinder, Kochen, Waschen, Putzen und Gartenarbeit ausgelastet. In Musestunden liest sie viel oder hört Musik. Tägliche Spaziergänge gehören zum Fitnessprogramm. (fau)