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Rote Karte für die Rowdys – Stadtpolizei sagt rüpelhaften Autofahrern den Kampf an

Nicht nur der freiwillige Polizeidienst ist im Lindenweg unterwegs, auch die Stadtpolizei will Autofahrern, die sich auf der Umleitungsstrecke nicht an die Regeln halten, Einhalt gebieten. Foto: Rinkart
Nicht nur der freiwillige Polizeidienst ist im Lindenweg unterwegs, auch die Stadtpolizei will Autofahrern, die sich auf der Umleitungsstrecke nicht an die Regeln halten, Einhalt gebieten. Foto: Rinkart

Karben. Es ist das bestimmende Thema in Klein-Karben: Das Chaos auf der Umleitungsstrecke der Ortsdurchfahrt. Weil sie zurzeit saniert wird, schlängelt sich der Verkehr durch die engen Nebenstraßen. Die Anwohner sind genervt, und viele Bewohner verschafften sich in der Sitzung des Ortsbeirates Gehör. Im Ortsbeirat am Mittwoch der Vorwoche machte die Stadtpolizei eine klare Ansage.
Die Straßenbaubehörde Hessen Mobil als verantwortlicher Bauträger vertrat die Auffassung, dass der Verkehr mit der jetzigen Einbahnstraßenregelung in den Griff zu bekommen sei. Nach Aussagen vieler Anwohner beweise das rücksichtslose Verhalten einiger Autofahrer genau das Gegenteil.
»Dass sich in der überaus engen Hanauer Straße bei all der Raserei bisher noch kein Unfall ereignet hat, ist ein wahres Wunder«, waren sich die Anwohner im Ortsbeirat einig. Den Verantwortlichen im Rathaus ist dies wohlbekannt, wie der Erste Stadtrat Friedrich Schwaab (CDU) und auch der Stadtpolizist Jörg Witzenberger einräumten.
UNTER DER GÜRTELLINIE
Deshalb gebe es nun vermehrt Fahrzeugkontrollen. Auch darüber wusste Stadtpolizist Witzenberger nichts Gutes zu berichten: »Sie können sich gar nicht vorstellen, wie aggressiv die angehaltenen Verkehrsteilnehmer auftreten. Wir werden mit Ausdrücken beschimpft, die oftmals unter die Gürtellinie gehen. Ich bin sogar schon einmal angespuckt worden.«
Die Stadtpolizisten werden künftig aber die Zügel anziehen: »Die Zeit des bloßen Verwarnens ist vorbei. Jetzt ahnden wir die Verstöße unerbittlich mit Geldstrafen«, so Witzenberger. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) soll dem Ortsvorsteher Christian Neuwirth zugesagt habe, alle verfügbaren Kräfte in den Ortsteil zu schicken, um einem möglichen Chaos entgegenzuwirken.
Es gibt aber auch noch einen zweiten Grund, der zu der schwierigen Verkehrssituation in dem Ortsteil beiträgt: »Besorgte« Eltern, die ihre Kinder morgens möglichst mit dem Auto bis ins Klassenzimmer fahren und sie mittags da auch wieder abholen wollen. Die CDU hat deshalb den Antrag gestellt, ähnlich wie in Okarben auch an der Selzerbachschule eine sogenannte Hol- und Bring-Zone in einigem Abstand zur Schule einzurichten.
Darüber hinaus soll die Schulstraße in der unmittelbaren Nähe zur Schule zur Einbahnstraße erklärt werden. Der Magistrat solle jedoch erst einmal prüfen, ob diese Wünsche aus dem Ortsbeirat, dem sich die Elternpflegschaft der Schule und die Schulleitung angeschlossen haben, umsetzbar sind. Sicher ist hingegen inzwischen, dass die Rendeler Straße nach ihrer Sanierung mehrere Parkbuchten erhält. Hessen Mobil hat auf Bitten der Stadt nun eingelenkt und die Parkbucht-Regelung zugelassen.
HINWEIS ZUM GEOTOP
In Vorbereitung ist auch ein neues Hinweisschild für das Geotop zwischen Rendel und Klein-Karben. Spätestens zur 50-Jahr-Feier der Stadt im kommenden Jahr soll das etwas vernachlässigte geologische Naturdenkmal wieder mit einem Hinweisschild versehen werden, wie Schwaab aus einer Sitzung des Magistrat berichtete.
Wesentlich schneller wird hingegen die zeitlich befristete Einbahnstraßenregelung in der Dortelweiler Straße angeordnet werden. Diese Maßnahme ist notwendig, weil eine Mauer erhebliche Risse aufweist und das Kreisbauamt daraufhin die Sanierung angeordnet hat.