OVAG muss Fernwasserleitung umlegen, da die Bahnbrücke an der Kasseler Straße abgerissen wird.
Bad Vilbel. Eine Fernwasserleitung bei Bad Vilbel musste verlegt werden. Der Grund: Die Verbreiterung der Bahnstrecke, heißt es in einer Mitteilung der Oberhessischen Versorgungsbetriebe (OVAG). Da die Bahnbrücke über die Nidda nahe der Bad Vilbeler Innenstadt im kommenden Jahr komplett abgerissen werde, können auch die Fernwasserleitungsrohre, die neben der Brücke verlaufen, nicht bestehen bleiben.
»Zunächst haben wir eine Strecke für die Interimsleitung gesucht, die weiträumig um die Baustelle herumführt, zur Hälfte etwa oberirdisch, weil im Boden bereits Leitungen anderer Versorger verlaufen«, erklärt OVAG-Projektleiter Florian Odermatt. Die Ausweichstrecke werde so lange bestehen bleiben, bis die Bahn die Brücke neu gebaut hat. »Erst danach bauen wir einen komplett neuen Leitungsabschnitt, der wieder unterirdisch verlegt wird und ein paar Meter neben dem neuen Bahndamm und der neuen Brücke verläuft.«
Die Interimsleitung werde nun in Betrieb genommen. Es sei vorgesehen, dass sie drei bis vier Jahre am Netz bleiben wird. Die Leitung hat einen Durchmesser von einem halben Meter, das ist etwas weniger, als die alte Leitung hatte, was aber lediglich bedeutet, dass sich dadurch die Fließgeschwindigkeit leicht erhöht. »Die Rohre sind zum Schutz vor äußeren Einflüssen und Vandalismus aus Stahl und teilweise eingezäunt«, informiert die OVAG.
Die Leitungen, durch die Trinkwasser nach Frankfurt fließt, verlaufen an manchen Stellen in einer Höhe von bis zu fünf Metern. Das sei nötig, weil die Baustellenfahrzeuge im Zuge der Brückenerneuerung darunter hindurch passen müssen. Über die Nidda wird die Leitung über eine Stahlkonstruktion geführt, die 36 Meter lang ist und mit den Stahlrohren zusammen 20 Tonnen wiegt.
»Diese Konstruktion mussten wir einschwenken und auf Betonfundamenten an den Ufern ablegen, was gar nicht so einfach war, weil wir zur Auflage hatten, keinen größeren Baum dafür zu fällen. Es war Maßarbeit«, berichtet Odermatt.
Das letzte Stück von der Nidda bis zum Anschluss an die alte Leitung verläuft die Interimsleitung unterirdisch. Die gesamte Trasse der Interimsleitung sei mit den Stadtwerken Bad Vilbel eng abgestimmt.
Im Frühjahr werde die genaue Planung der neuen Leitung in Angriff genommen. Diese wird genau wie die alte Leitung 800 Millimeter Durchmesser haben und komplett unterirdisch verlegt – unter der Nidda in einer Tiefe von acht Metern. Die Bauarbeiten beginnen erst 2023. »Ist erst einmal alles fertig, wird die Interimsleitung abgebaut und alles wieder so hergerichtet wie es vorher war«, verspricht Odermatt. (zlp)