Karben. Freudig und gerührt nahm Winfried Danz (63), der Erste Vorsitzende des Burg-Gräfenröder Gesangsvereins „Heimatliebe“, auf der 32. Adventsfeier am Samstag den Landesehrenbrief entgegen. Ab Januar wird der Hessenlöwe, der auf der frisch angesteckten Ehrennadel prangt, samt seines engagierten Besitzers sein neues Domizil am bayerischen Chiemsee beziehen.
Nach 36 Jahren in Burg-Gräfenrode verabschieden sich Danz und seine Frau Johanna in der ersten Woche des neuen Jahres, um ihren Lebensabend im Kreis der Familie zu verleben. „Ein seltsames Gefühl“, gesteht Danz. „Ich habe jeden Stein unseres Hauses eigens in der Hand gehalten. Das war 1973. Die Jungs von der Feuerwehr halfen. So war das damals“, erinnert er sich. Jetzt steht das Haus Am Rollgraben zum Verkauf.
Ein herber Verlust auch für die Roggauer Dorfgemeinschaft. Denn seit über 25 Jahren ist Danz Mitglied des Gesangsvereins, wo er 1975 bis 2004 stets die Kassen hütete und 2004 zum Ersten Vorstand für die 120 Mitglieder gewählt wurde. Zudem gehörte er seit über 40 Jahren der Freiwilligen Feuerwehr Karben an und ist seit mehr als 25 Jahren unter den Roggauer Feuerwehrleuten aktiv. Auch die evangelische Kirchengemeinde profitierte seit 1973 von dem ehrenamtlichen Engagement des Rentners. Von 1997 bis 2003 war er Mitglied im Kirchenvorstand. 1977 war er zudem maßgeblich an der Gründung des Kinderchors beteiligt, der als „Sonnenschein“-Formation unter der Leitung von Gabriela Helfrich beim weihnachtlichen Konzert „Schneeflöckchen“ rieseln ließen. Die Organisation und Moderation dieses festlichen Nachmittags liegt ebenfalls seit Jahren in den zuverlässigen Händen von Winfried Danz, der sich auch mit seinem Festvortrag zur 600-Jahre-Feier der Lieselstätte bei den Roggauern unvergessen machte. Für seinen Einsatz erhielt Danz bereits 1999 den Ehrenbrief der Stadt.
Seine Einsatzbereitschaft lebt der Noch-Roggauer Danz nun auf anderer Ebene aus: Als Opa zweier sechs- und neunjähriger Enkelinnen. „Wenn man beim Spaziergang auf einmal so ein kleines Händchen an der Hand hält, ist das was ganz Wunderbares“, schwärmt der Roggauer Danz. (ssp)