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Roggauer genießen das Fest vor der Oberburg

Rekordverdächtiger Andrang: Vor der stimmungsvollen Kulisse der historischen Oberburg hat der Heimat- und Kulturverein (HeKu) Burg-Gräfenrode zum zwölften Mal das Weinfest organisiert. Foto: Jana Sauer
Rekordverdächtiger Andrang: Vor der stimmungsvollen Kulisse der historischen Oberburg hat der Heimat- und Kulturverein (HeKu) Burg-Gräfenrode zum zwölften Mal das Weinfest organisiert. Foto: Jana Sauer

Karben. Heiteres Stimmengewirr liegt in der Luft, lautes Lachen und Musik wehen durch die Straßen rund um die Oberburg in Burg-Gräfenrode: An diesem lauen Sommerabend ist ohne Frage was los. Der Heimat- und Kulturverein (HeKu) hat zu seinem Weinfest eingeladen. »Wir durften in diesem Jahr so viele Besucherinnen und Besucher begrüßen wie vielleicht noch nie zuvor«, freut sich Vorsitzender Ulrich Bedacht.
Tatsächlich sind die Bänke und Tische vor der stimmungsvollen Kulisse der historischen Oberburg an diesem Samstagabend bis auf den letzten Platz gefüllt. Unter den Gästen tummeln sich Roggauerinnen und Roggauer, aber auch viele Karbener aus anderen Stadtteilen, Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und Wetterauer Amtskollegen. Mit rund 40 Gästen feiert ein Roggauer seinen Geburtstag auf dem Weinfest – dafür sind die Freunde bis aus der Schweiz und sogar Wales angereist.
Dabei hat der Abend nicht nur einen Besucherrekord geknackt; womöglich hat der HeKu-Vorstand auch niemals zuvor so sehr um ein Weinfest bangen müssen. Denn bis wenige Tage vor dem Fest lautete die Wetterprognose auf Gewitter. »In diesem Fall hätten wir das Fest aus Sicherheitsgründen kurzfristig absagen müssen«, erklärt HeKu-Vize Frank Ulrich. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen hat er also bis zur letzten Minute gebangt und Alternativen durchdacht.
»Am Ende war das Wetter perfekt«, bilanziert Vorsitzender Bedacht. »Es blieb trocken – und vor allem war es nicht zu heiß, das ist auch wichtig, damit die Gäste den Wein genießen können.«
Bedacht spricht aus Erfahrung: Bereits zum zwölften Mal hatte sein Verein zum Weinfest geladen, darunter waren regnerische ebenso wie zu heiße Jahre.
Geschwitzt haben die Helfer, die sich erstmals in neuen Shirts mit eigens entworfenen »Roggau«-Schriftzügen präsentiert haben, trotzdem: Denn weil der Andrang so groß war, waren die Bratwürste deutlich schneller ausverkauft als geplant. So musste kurzerhand für Nachschub gesorgt werden. Auch Fleisch und selbst gefertigte vegane Frikadellen waren am Ende des Abends gegessen. Der Vorstand freut sich über diese Bilanz: Weil der Reinerlös des Abends dem aktuell größten Vorhaben des Roggauer Vereins, einer Erneuerung der Liesel-Skulptur im Kreisel am Ortseingang zugute kommen soll, sind die verkauften Speisen doppelter Grund zur Freude. »Jeder Euro verbleibt im Stadtteil«, sagt HeKu-Chef Bedacht.
»Ein richtig schöner Abend«, schwärmt auf dem Nachhauseweg eine Besucherin, die sich bei ihrem Mann unterhakt. Die Musik wummert da noch weiter übers Gelände, eine Handvoll Party-Gäste tanzt ausgelassen. Kurz vor Mitternacht verebben Musik und Stimmengewirr. Wie vom Verein angekündigt, endet das Fest mit dem Ablauf der Schankgenehmigung. (jkö)