Karben. Nein, Kinder werden hier nicht geboren. Auch wenn Bürgermeister Guido Rahn (CDU) von einem „freudigen Ereignis“ spricht und die Kinderlein im Dezember kommen dürfen. Dies ist der Termin, zu dem die neue Klein-Karbener Kindertagesstätte Am Breul in Betrieb gehen soll. Beim Richtfest zeigt sich: Die Arbeiten laufen nach Plan und im Kostenrahmen. Doch wird es nun mit dem Vorbereitungen eilig für den Kita-Betrieb.
„Wir sind bereits dabei, Personal zu gewinnen“, sagt Rahn. 15 Stellen für Erzieher und Sozialpädagogen wird die neue Kita haben für 110 Kinder. Gerade erst liefen einige Vorstellungsgespräche. Drei Mitarbeiter seien schon eingestellt und wechselten zur Eröffnung in die neue Kita. Für die Leitungsposition sind laut Rahn vier Kandidatinnen in die enge Auswahl gekommen.
Eine von ihnen ist Janine Duplois (28). Sie ist bereits im Rathaus zuständig für die Qualitätssicherung in den Kitas. Sie nutzt das Richtfest, um sich umzuschauen. „Wir wollen die Kita ganz individuell einrichten.“ Ein ganz neues pädagogisches Konzept soll umgesetzt werden: „Wir wollen das Lernen dem Spielen gleichsetzen“, sagt Duplois. Dafür würden Anregungen aus diversen pädagogischen Richtungen genutzt. „Die Kinder sollen ganz viel selbst tun können.“
Musik- und Forscherraum soll es geben, ein Atelier, einen Werkraum, Bühne, einen Garten mit tollen Spielmöglichkeiten. Geplant hat das Anja Heinberger, Beraterin für Kita-Raumkonzepte aus Karben. Die Über-Dreijährigen sollen mit ihren Gruppen keinen festen Räumen mehr zugeordnet sein, sondern sich frei bewegen können.
Im Erdgeschoss sollen die Kleinkinder betreut werden. Damit der Verkehr in der Straße Am Breul nicht behindert wird, habe man die Zahl der Parkplätze auf 30 aufgestockt, erklärt der Bürgermeister. Mit einer Vorfahrt sei es für die Eltern möglich, ihre Kinder ohne Verzögerungen aussteigen zu lassen.
Oberhalb dieser Stelle spricht Zimmermann Tim Windus vom Dachdeckerbetrieb Müller dann seinen Richtspruch. Den Kita-Rohbau hat die Baufirma Krieger+ Schramm errichtet, die bereits die Kita in der Luisenthaler Straße baute. Der architektonische Entwurf für den Bau stammt noch vom inzwischen pensionierten Hochbauamtschef Peter Rhein.
2,4 Mio. Euro investiert die Stadt in die neue Kita – den Grundstückswert noch nicht einmal eingerechnet. 500 000 Euro gibt’s als Zuschuss vom Land. „Eines der größten Bauprojekte der letzten Jahre“, so Rahn. Platz schaffen zu müssen für so viele Kinder sei ein Luxusproblem. „Das zeigt, dass es in Karben aufwärts geht.“ Mit jährlich fünf Millionen Euro Zuschussbedarf seien die Kitas der größte Einzel-Ausgabeposten der öffentlichen Hand. (den)