Bad Vilbel. Zehn pfiffige Vierbeiner der Hunderettungsstaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes sowie Rettungskräfte von Polizei, DRK, ASB, THW, DLRG und der Massenheimer Feuerwehr boten am Samstag im Rahmen des Jubiläums der Massemer Brandschützer vielfältige Einblicke in ihrer Arbeit. Im Notfall zählt jede Sekunde. Das gilt für alle Einsatzkräfte. Am schnellsten und effektivsten sind die Retter auf vier Pfoten. Sie verfügen über einen ausgeprägten Geruchssinn, ein ausgezeichnetes Gehör und einen untrüglichen Instinkt. „Für unsere Hunde ist es eine wunderbare Arbeit, die alle ihre Sinne und Fähigkeiten anspricht. Für uns Menschen ist es ein Ehrenamt, dass uns erfüllt“, sagt Tierärztin und Staffelführerin Daniela Neika.
Ausgebildet sind die Hunde und ihre Führer für Mantrailing (Personen aufspüren), Flächen-, Trümmer- und Wassersuche. Ausschnitte aus ihren Aufgabengebieten wurden in Massenheim in mehreren Übungen gezeigt. Die Hunde spürten Vermisste im Gelände und in einer Kiste auf, liefen durch eine „Klimperkiste“, durch dunkle Tunnel, über Leitern, wackelnden Untergrund und schiefe Ebenen.
Im Laufe ihrer zweijährigen Ausbildung lernen die Jagd- und Hütehunde vor allem Gehorsam (auch auf Distanz), Gerätearbeit und die Suche und Anzeige von vermissten Personen. Auch vor allem von solchen, die sich ungewöhnlich verhalten. Haben sie die gesuchten Personen aufgespürt, dann dürfen sie sich weder von Liebkosungen noch von Abwehrreaktionen von der „Anzeige“ (Melden) sprich lautem Bellen abhalten lassen. Dies ist wichtig beim Finden von psychisch erkrankten, verwirrten oder älteren hilflosen Personen, aber auch Kindern.
Nach der eindrucksvollen Demonstration der Rettungshundestaffel richteten sich alle Augen auf die Übung der Höhenrettungstruppe. Die Vilbeler Wehrleute Mario Migdalski, Marc Graeter, Carsten Schiebler und Marco Bohnus absolvierten eine Zustatzausbildung zu Rettungen in großer Höhen und Tiefe. Bei der Vorführung wurde angenommen, dass ein Bauarbeiter, dargestellt von Marc Graeter, vom 22 m hohne Kran abstürzte und leblos an den Sicherungsseilen in der Luft pendelt. Da keine Drehleiter in diese Höhe reicht, kletterte der Kernstädter Wehrführer Mario Migdalski am Kran in die Höhe, stieg aus dem Korb, seilte sich zum Verunglückten ab, übernahm ihn in sein Sicherungssystem und glitt mit ihm zurück auf die Erde. Dort erwarteten das Duo bereits Mitglieder der FFW Weiterstadt mit ihrem vierradangetriebenen Quad für Rettung aus unwegsamen Gelände.
Moderiert hatte die Übung in schwindelnder Höhe professionell durch das Mitglied der Massenheimer Einsatzabteilung Achim See. Seinen 50. Geburtstag feierte Martin Miosga, Leiter der Massenheimer Kinderfeuerwehr, zusammen mit zwölf Jungen und Mädchen aus den Reihen der örtlichen Kinder- und Jugendfeuerwehr. Zusammen mit Jugendfeuerwehrleiter Klaus Splittdorf zeigte der Nachwuchs sein Können mit einem Löschangriff bei einem „Gartenhüttenbrand“. (fau)