Veröffentlicht am

Reservedienst wird unterstützt

Karben tritt der »Partnerschaft mit dem Reservedienst« bei, ebenso einer Partnerschaft mit der Feuerwehr. Beschäftigte der Stadt werden damit für ihren Dienst freigestellt. Symbolfoto: Imago
Karben tritt der »Partnerschaft mit dem Reservedienst« bei, ebenso einer Partnerschaft mit der Feuerwehr. Beschäftigte der Stadt werden damit für ihren Dienst freigestellt. Symbolfoto: Imago

Karben. Karben geht eine Partnerschaft mit der Feuerwehr und dem Reservedienst ein. In der Stadtverordnetenversammlung wurde außerdem der Bebauungsplan »Kindergarten, Grundschule und Wohnen am Hang« in Kloppenheim sowie einer Veranstaltung zur Problematik der S 6 mit Vertretern der Bahn zugestimmt.
Zwei Themen haben in der Stadtverordnetenversammlung am Freitagabend für Kontroversen gesorgt: der Bebauungsplan »Kindergarten, Grundschule und Wohnen Am Hang« in Kloppenheim und die Partnerschaft mit dem Reservedienst.
Die Stadt Karben soll der »Partnerschaft für den Reservedienst« beim Landeskommando Hessen beitreten, forderte die CDU-Fraktion in einem Antrag. Dazu entbrannte eine Debatte zwischen Mario Beck (CDU) und Gabi Faulhaber (Linke). Auch Thomas Görlich (SPD) und Christian Rohde (AfD) meldeten sich zu Wort. Der Reservedienst werde gebraucht, wenn die Berufssoldaten kämpfen, sagte Beck. Wenn die Bundeswehr an der NATO-Ostflanke kämpfe, fehle zusätzliche Unterstützung bei anderen Gefahrenlagen – beispielsweise bei Hochwasser. Hier kämen die Reservisten ins Spiel.
Freiwillige sollen
unterstützt werden

»Zum Reservedienst kann jeder Arbeitgeber seinen Beitrag leisten«, sagte Beck. Durch den Beitritt in die Partnerschaft würden die Mitarbeiter ermutigt. Faulhaber war von dem Antrag nicht begeistert. Sie zog Parallelen zum Kalten Krieg. Man würde nicht mehr den Weg der Diplomatie gehen. »Das Militär kann keine Konflikte lösen«, sagte sie.
Es gehe nicht um die Kriegsvorbereitung, sagte Beck. Es sei aber eine naive Vorstellung, nur mit Diplomatie Konflikte zu verhindern. Aus heutiger Sicht betrachte Beck es als Fehler, dass die Wehrpflicht abgeschafft worden sei. Abschreckung sei nötig, damit niemand angreife.
In der SPD-Fraktion sei man sich uneins, sagte Görlich. Mitarbeitern, die sich engagieren wollen, solle dies ermöglicht werden. Das grundsätzliche Problem bestehe allerdings schon einige Jahre und müsse anders gelöst werden.
Mit drei Gegenstimmen und fünf Enthaltungen wurde der Antrag mehrheitlich angenommen. Somit wird die Stadt Karben sowohl eine Partnerschaft mit dem Reservedienst als auch mit der Feuerwehr eingehen. Mitarbeiter der Stadt, ihrer Gesellschaften und Eigenbetriebe werden für etwa zehn Arbeitstage im Jahr im Rahmen der Partnerschaft freigestellt.
Ähnlich wurde beim Bebauungsplan »Kindergarten, Grundschule und Wohnen am Hang« abgestimmt. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) sagte, man nehme die Anregung aus dem Stadtplanungs- und Infrastrukturausschuss mit, über ein Trennsystem der Kanalisation nachzudenken. Wichtig sei jedoch, den Bebauungsplan nun zu beschließen, damit die Planung der Grundschule Kloppenheim vorangehe. Der Wetteraukreis habe bereits den Antrag für weitere Schulcontainer eingereicht.
Einfamilienhäuser
vermeiden

Faulhaber gab sich mit der Einteilung der Parzellen für das geplante Wohngebiet nicht zufrieden. Sie plädierte für Mehrfamilienhäuser. Rahn verwies darauf, dass auf dem zukünftigen Wohngebiet momentan die Container für die Grundschule stehen. Erst wenn diese weg seien, könnten Häuser gebaut werden. In drei, vier Jahren könne immer noch über eine Änderung des Bebauungsplans gesprochen werden. Mit fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde die Offenlage beschlossen. Der Satzungsbeschluss erhielt vier Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.
Die Zuverlässigkeit der S 6 beschäftigte die Stadtverordneten auch in der Sitzung am Freitagabend. Ohne Diskussion stimmten sie dem Antrag der CDU zu, Vertreter der Deutschen Bahn und des RMV zu einer Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Infrastruktur einzuladen. Auf Social Media und an den Bahnhöfen solle für die Veranstaltung geworben werden, damit die Betroffenen zu der Sitzung kommen und über ihre Erfahrungen berichten könnten. Grund für den Antrag sei, dass die S 6 häufiger in Bad Vilbel ende.
In seinen Mitteilungen sprach auch Bürgermeister Rahn das Thema an. Theoretisch würde es mit dem neuen Fahrplan, der am 15. Dezember in Kraft getreten ist, einen 15-Minuten-Takt zwischen Groß-Karben, Frankfurt und Langen geben. »Es ist blöd, wenn der 15-Minuten-Takt in Bad Vilbel endet«, sagte Rahn. Diesbezüglich solle es Gespräche geben.
Von Jennifer Ningel