Karben. Um 31 „echte“ Einwohner ist Karben jüngst angewachsen. Dabei handelt es sich um Einwohner, die sich von einem Zweit- auf einen Erstwohnsitz ummeldeten. Das erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Angeregt dazu hat die Bürger ein Schreiben der Stadt.
Die Kommune hatte sich an rund 1100 der knapp 22 000 in Karben lebenden Menschen mit der Bitte gewendet, zu erklären, ob sie wirklich einen Zweitwohnsitz in Karben haben oder dies ein verkappter Erstwohnsitz ist – oder überhaupt keiner.
Hintergrund: Die Stadt spielt mit dem Gedanken, eine Zweitwohnungssteuer einzuführen. Damit sollen möglichst viele Menschen dazu gebracht werden, ihren Erstwohnsitz in Karben anzumelden. Für die Stadt ist das wichtig: Nach der Zahl der Bewohner mit Erstwohnsitz richtet sich zum Beispiel die Höhe des Anteils an der Einkommensteuer, der in die Stadtkasse fließt. Doch die Stadt muss für alle Menschen Infrastruktur bereithalten, auch die mit Zweitwohnsitz gemeldeten.
Von den 1100 angeschriebenen Menschen hätten sich 69 Prozent zurückgemeldet, freut sich der Bürgermeister. 56 Prozent der Angeschriebenen meldeten ihren Zweitwohnsitz ab, genau 627 Personen. Gut 119 Einwohner hätten bestätigt, dass sie wirklich einen Zweitwohnsitz in Karben unterhalten. Viele Abmeldungen sind laut Rahn Karteileichen, wenn Menschen beim Wegzug schlicht ihre Abmeldung unterlassen hätten. Damit sinkt zwar die Gesamteinwohnerzahl auf dem Papier, doch spart das Bereinigen des Melderegisters den Mitarbeitern im Rathaus nun Arbeit.
Wirklich relevant ist eine andere Zahl: 31 Menschen hätten ihren Zweit- in einen Erstwohnsitz umgemeldet, sind also „echte“ Karbener Bürger geworden. „Alleine dadurch werden wir in künftigen Jahren höhere Schlüsselzuweisungen im Bereich eines mittleren fünfstelligen Betrages erzielen können“, schätzt Rathauschef Guido Rahn.
Mit der Zweitwohnsitzsteuer könnte noch mehr hinzukommen: Denn hochgerechnet dürfte sie gut 170 Einwohner betreffen. (den)