Nidderau. „Ich setze mich für die Integration von Behinderten ein, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie schnell man als Behinderter allein zuhause herumsitzt“, sagte Beate Hartmann und erntete zustimmendes Nicken der anderen. Hartmann und Witold Nalichowski sind ehrenamtliche Behindertenbeauftragte in Nidderau. Zum ersten Treffen waren Marika Bergerhoff, Elke Kunkel, Micha Lauer und Ottilie Lotz gekommen. Sie müssen mit unterschiedlichen körperlichen Einschränkungen zurechtkommen. Im Gespräch wurde deutlich, dass jeder individuelle Wege finden muss, um mit seiner Krankheit und den damit verbundenen Einschränkungen umzugehen. Die Teilnehmer begrüßten die Idee eines regelmäßigen Treffens und fanden es gut, dass die Stadt Behindertenbeauftragte als Ansprechpartner berufen hat.
Bei Micha Lauer etwa wurde ein Hirntumor diagnostiziert. Der junge Mann sitzt im Rollstuhl und beklagt die schwierige Situation für Rollstuhlfahrer im öffentlichen Raum. Innerhalb Nidderaus könne er sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht fortbewegen, „da es keine absenkbaren Niederflurbusse gibt“, sagt Lauer. Auch an barrierefreien Wohnungen mangele es. Wolle er seine Wohnung im Stadtteil Eichen verlassen, sei er stets auf Hilfe angewiesen, so Lauer.
Welcher Antrag auf Unterstützung wo gestellt werden muss, weiß Christiane Marx. Die städtische Mitarbeiterin bietet sich als Ansprechpartnerin für den Weg durch den Behörden- und Paragraphendschungel an. (kre)