Karben. „Baufälligkeit hin und Baufälligkeit her. Trotzdem versteht kein Mensch die momentane Sperrung der Brücke für Radfahrer und Fußgänger“, mit dieser Feststellung empfingen vor kurzem acht Radfahrerinnen und Radfahrer den CDU-Bürgermeisterkandidaten Guido Rahn an der gesperrten Niddabrücke zwischen Burg-Gräfenrode und Wöllstadt.
Auch bei den Verwaltungen von Karben, Wöllstadt und dem Zweckverband Regionalpark Niddaradweg würden immer wieder Anfragen eingehen, weshalb die Niddabrücke zwischen Burg-Gräfenrode und Nieder-Wöllstadt auch für den Fußgänger- und Fahrradverkehr vollständig gesperrt werden musste, teilt Ekkehart Böing vom Zweckverband Regionalpark Niddaradweg mit.
Grundlage für die Entscheidung der Städte Karben und Wöllstadt, die Brücke komplett zu sperren, seien Gutachten von Brückenbauingenieuren. „Die Brücke kann von alleine in sich zusammenbrechen“, macht Böing deutlich. Deshalb sei seit Anfang des Jahres die kleine Brücke aus den 30er-Jahren gesperrt. Da die Fundamente so massiv unterspült seien, hätten Statiker selbst für Fußgänger und Radfahrer keine Verantwortung mehr übernehmen wollen, macht auch Rahn bei seiner Ortsbegeung deutlich. Der Bürgermeisterkandidat und CDU-Vorsitzende Rahn hatte schon im Herbst 2007 in der Stadtverordnetenversammlung angefragt, wie es mit der Überquerungsmöglichkeit der Nidda weitergehen solle, da diese für die Landwirtschaft, für Radfahrer und Fußgänger eine wichtige Verbindung darstelle. Um die Angelegenheit in Ruhe zu klären, bat Bürgermeister Roland Schulz (SPD), das Problem doch möglichst „leise behandeln zu wollen“.
Rahn: „Das war vor fast zwei Jahren.“ Inzwischen habe der Niddaradwegeverband die Mittel für den Bau einer neuen Brücke im Haushalt 2009 bereitgestellt, so Rahn. Jetzt warte man noch auf einen Zuschussbescheid, um mit den Arbeiten beginnen zu können.
„All dies ist nur Gerede, um die Bürger zu beruhigen“, meinte vor Ort ein verärgerter Roggauer Bürger. Auch für die Roggauer CDU gehe dieses Verfahren zu langsam voran, stimmte Rahn zu. Mit den Radfahrern und seinen Parteifreunden machte Guido Rahn sich gemeinsam an diesem Tage auf diesen Ausweichweg. Hier wurde schnell deutlich, dass dieser Ersatzweg für die Radfahrer keine Lösung darstellt. Zumal der Weg durch ein Landschaftsschutzgebiet führt und an einer Brücke mit mehreren Treppenstufen endet.
„Natürlich ist die Sperrung für viele Bürger aus Burg-Gräfenrode und Nieder-Wöllstadt sowie den Nutzer des Niddaradweges sehr ärgerlich“, zeigt Böing Verständnis. Dieser Umstand sei jedoch nur vorübergehend gegeben, da Besserung in Sicht ist.
Die Brücke ist nicht nur für die Verbindung beider Kommunen von Bedeutung. Auch für den regionalen Radverkehr ist sie wichtig. Sie verbindet den Main-Kinzig-Kreis mit dem westlichen Wetteraukreis und bindet Nidderau über Kaichen direkt an den Niddaradweg an. Böing: „Die Brücke wird somit zusätzlich zum Erfolg des Niddaradweges beitragen.“
Aus diesem Grunde habe der Zweckverband die Initiative zum Neubau der Brücke ergriffen und sie in seinem Ausbauprogramm mit hoher Priorität eingestuft. Zurzeit werde die Finanzierungsmöglichkeiten abgestimmt, die Planungen zum Brückenneubau beauftragt. Hierbei bestätigte sich das Ergebnis des Prüfgutachtens. Die Arbeiten zum beauftragten Bodengutachten mussten ausgeweitet werden, um sichere Gründungsverhältnisse für die Fundamente zu ermitteln.
Böing: „Es ist möglich, dass noch in diesem Jahr die Brücke abgerissen wird, und der Brückenneubau im Laufe des nächsten Jahres erfolgen kann.“ (cwi)