Karben. „Grobe Mängel“ würden in den Berechnungen und Begründungen des Planungsverbandes Rhein-Main zu den Karbener Wachstumsflächen stecken, wirft der Karbener Vertreter beim Verband, CDU-Fraktionsvize Guido Rahn, Verbandsdirektor Stephan Wildhirt (SPD) vor. Dieser argumentiere, Karben stünde noch 80 Hektar Flächenreserve zur Verfügung.
„Diese 80 Hektar suche ich vergeblich“, sagt Rahn. Er habe festgestellt, dass der Planungsverband an diversen Stellen mit falschen Zahlen arbeite. Bereits beim Überarbeiten der Pläne in den Karbener Ausschüssen sei im vergangenen Jahr mehrfach bemerkt worden, dass auch nahezu vollständig belegte Baugebiete noch als Entwicklungsflächen für die Jahre 2010 bis 2020 berücksichtigt wurden. Das träfe zum Beispiel für den Alten Sportplatz Petterweil oder auch den Brunnenweg im Zentrum zu. „Die CDU-Vertreter in der Verbandsversammlung werden die mit vielen Mängeln und inhaltlichen Fehlern versehene, voreilig und im Alleingang vom SPD-Verbandsdirektor publizierte Verwaltungsvorlage genau prüfen und bis Juni die notwendigen Korrekturen vornehmen“, verspricht Rahn. Die Pläne seien „reine persönliche Wunschvorstellungen“ Wildhirts. Eine Abstimmung mit dem Verbandsvorstand sei bisher nicht erfolgt.
Der Karbener SPD wirft Rahn vor, sie verwechsele die Verhandlungen für den Regionalen Flächennutzungsplan „mit einem türkischen Basar“. SPD-Sprecher Hans-Jürgen Kuhl hatte die Koalition aus CDU, FWG und FDP für die massiven Streichungen der Verbandsverwaltung verantwortlich gemacht, weil die Stadt nicht – wie von der SPD gewollt – erheblich mehr Flächen angemeldet habe. „Die Karbener CDU hat bei der Auswahl der Wohnbaugebiete sehr genau auf die infrastrukturellen Rahmenbedingungen geachtet und möglichst darauf, dass auch städtische Flächen in die Bebauung gelangen können“, sagt Guido Rahn.
So habe die Koalition etwa ein 14 Hektar großes Baugebiet im Süden Petterweils abgelehnt, „das die SPD ins Spiel gebracht hatte, um scheinbar eigene Anhänger zu begünstigen“. Das überdimensionierte Gebiet ohne S-Bahnanschluss widerspreche aber allen Grundregeln der Raumordnungsplanung und hätte nur eine Realisierungschance, wenn Karben auf fast alle anderen Wohnbaugebiete verzichten würde. (den)