Karben. Im Karbener Rathaus gibt es kein Datenleck. Das erklärt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Vorwürfe der SPD, aus dem Rathaus seien Interna über den Wechsel von Stadtrat Jochen Schmitt (SPD) nach Rüsselsheim öffentlich gemacht worden, weist er zurück.
„Wir haben keine Personaldaten über Jochen Schmitt herausgegeben und auch niemanden in seine Personalakte schauen lassen“, sagt Rahn. Über Schmitts neuen Job gebe es nicht einmal Unterlagen im Karbener Rathaus. Die Personalakten lägen außerdem unter Verschluss, und nur die Mitarbeiter des Personalamts hätten darauf Zugriff. Auch habe FW-Fraktionschef Michael Ottens „keinen Einblick oder Kopien bekommen“ von den Daten Schmitts, sagt der Rathauschef.
Die SPD hält das nicht davon ab, weiterzuspekulieren: „Solche Angaben findet man wohl kaum im Internet“, sagt Parteichefin Christel Zobeley. Dass Ottens seine Informationen aus frei zugänglichen Quellen erhalten habe, „ist absurd“. Ottens habe Angaben gemacht, „die nur in Schmitts Personalakte zu finden sein können“. Indirekt beziehen die Genossen auch Vizebürgermeister Gerd Hermanns (FW) in ihre Vorwürfe ein: „Sollte“ dieser die Daten an Ottens weitergegeben haben, „wäre in der Verwaltung ein gravierender Fehler passiert“. FW-Fraktionschef Ottens hatte eine Diskussion in Gang gesetzt mit seiner Kritik daran, dass Jochen Schmitt nach seinen sechs Jahren als hauptamtlicher Stadtrat in Karben 2100 Euro Ruhegeld bezieht, obwohl er nun weiter arbeitet – als Mitarbeiter des Rüsselsheimer SPD-Oberbürgermeisters Stefan Gieltowski.
Die Spekulationen der SPD weist Karbens Bürgermeister in Gänze zurück. Sehr wohl sei die Versorgungsregelung für Wahlbeamte, die auch für Jochen Schmitt gilt, öffentlich bekannt. Das Vorgehen der Genossen sei „ein typischer Sturm im Wasserglas“, findet Guido Rahn. (den)