Bad Vilbel / Karben. Radler können sich jetzt freuen: Per Beschluss des Wetterauer Kreistages soll am 18. April ein Zweckverband „Regionalpark Niddaradweg“ gegründet werden. Sozusagen mit in die Pedale treten sollen die Kommunen Bad Vilbel, Karben, Florstadt, Wöllstadt und Niddatal. Das hat der Kreisausschuss den Parlamentariern ans Herz gelegt.
„Wir wollen den bestehenden Niddaradweg zu einem Freizeit-radweg von hoher Qualität ausbauen und die in der Region liegenden touristischen Potenziale nachhaltig erschließen“, sagte der Kreisbeigeordnete Bardo Bayer (SPD). Ein Kreistagsbeschluss schaffe die organisatorischen Voraussetzungen für eine „mächtige Investition entlang der Nidda“.
Es geht in diesem und in den beiden Folgejahren um einen Betrag von 1,4 Millionen Euro – für Planung, Ausbau und Beschilderung des Radweges. Zwei Drittel der Summe, so Bayer, kommen aus Mitteln des Regionalparks und des Landes. „Dazu wollen wir Sponsorengelder einwerben.“ Der Zweckverband solle, so Bayer, für den Bau und die attraktive und einheitliche Gestaltung des Radweges zuständig sein. Kleinreparaturen, Ausbesserungsmaßnahmen, die Wartung der Beschilderung und die Reinigung sowie die Wahrung der Verkehrssicherungspflicht sollen weiterhin den Anliegerkommunen obliegen.
In kommunaler Kompetenz bleibt, laut Bayer, der Bau so genannter Erlebnispunkte, die die Kommunen gemeinsam mit der Regionalpark-Dachgesellschaft konzipieren und finanzieren. Bayer: „Schließlich soll die Radtour entlang der Nidda nicht nur etwas für sportlich ambitionierte Radler sein, sondern ein Fest für die ganze Familie, wo für alle Altersgruppen etwas geboten wird.“
Der Bau von Erlebnispunkten habe entweder schon begonnen oder sei in Planung, etwa die Aussichtsplattform in Florstadt-Staden im Naturschutzgebiet Mähried. In Assenheim wird das Projekt „Kunst am Fluss“ realisiert, in Nieder-Wöllstadt heißt es „Landwirtschaft erleben“. In Karben gibt es eine ganze Reihe von Erlebnispunkten, etwa in Groß-Karben. Dort wird die Erschließung und Zuwegung zum „Rapp’s Erlebnisgarten“ Teil des Projektes sein. In Burg-Gräfenrode ist ein „Lehrpfad im Retentions- und Hochwasserschutzbereich Einsiedel“ vorgesehen und in Kloppenheim die „Beschilderung für einen Obstsortengarten“.
In der Kernstadt von Bad Vilbel wird der „Niddauferweg“ umgestaltet. „Für den Niddaradweg wollen wir aber auch die Nidda-Anrainer Ranstadt, Nidda und schließlich auch Schotten, an der Quelle der Nidda, mit an Bord haben“, wirbt Bayer. Die drei Kommunen haben sich bereits in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengefunden und Bundesmittel für die Realisierung ihrer Radwegeprojekte beantragt. „Der Wetteraukreis übernimmt die Koordination und Abstimmung von Arbeitsgemeinschaft und Zweckverband. Schließlich wollen wir ein Produkt Niddaradweg aus einem Guss“, so der Dezernent.
Innerhalb der 23. Deutschen Tourismusanalyse waren in einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des BAT-Freizeit-Forschungsinstituts Hamburg die Deutschen nach ihren Reisegewohnheiten gefragt worden. Demnach wollen mehr als 70 Prozent der Deutschen in diesem Jahr verreisen.
„Gegen die Faszination von Wärme, Ferne und Weite setzt der Deutschlandtourismus die Vielfalt von Natur, Kultur und Kulinarik“, heißt es in der Studie. Vor allem bei Zweit- und Drittreisen neigten die Deutschen dazu, das eigene Land als Urlaubsziel zu wählen. Und davon will man auch in der Wetterau profitieren. „Genau hier müssen wir in der Wetterau ansetzen und Angebote schaffen“, so Bayer. Und: „Wer hier mit seiner Familie radelt, braucht auch eine günstige Unterkunft, etwa in Bauernhöfen oder in Landgasthäusern.“ (zlp)