Die Baustellenführung in der Wiesengasse stößt auf Kritik des Bad Vilbeler ADFC
Bad Vilbel. Die Sperrung der Wiesengasse, der nächste Bauabschnitt auf dem Weg, die Frankfurter Straße attraktiver zu machen, stößt auf Kritik des ADFC. Sowohl die Verkehrsführung der Umleitungen als auch die Beschilderungen sorgen für Gefahr, meinen die Radler. In einem offenen Brief weisen sie auf Mängel bei den Maßnahmen hin. Die Stadt reagiert irritiert und enttäuscht.
Die Straßendecke der Wiesengasse ist aufgerissen und von Absperrungen umgeben. Eine schnelle Verbindung mit der Kasseler Straße und dem Niddaufer ist hier zurzeit nicht gegeben. Wobei neben den Absperrungen allerdings noch genug Platz ist, um ein Fahrrad hindurchzuschieben. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Bad Vilbel ist jedoch wenig begeistert von der Umsetzung der Baustelle: »Die Gesamtsituation nach der Sperrung der Wiesengasse vermittelt nicht den Eindruck, als sei hier eine fachkundige Planung vorausgegangen, wie sie in einschlägigen Regelwerken gefordert wird«, erklärt Ute Gräber-Seißinger, Vorsitzende des ADFC Bad Vilbel, in einem offenen Brief an die Stadt.
ADFC: Beschilderung verbessern
Die Radfahrer betrachten die Verkehrsführung mit Sorge, eine Umleitungsbeschilderung fehle nämlich völlig. »Darüber hinaus hat die Radwege-Empfehlung der Stadt Bad Vilbel einen gravierenden Fehler. Die Radverkehrsführung zwischen dem Schulzentrum und der Stadtmitte an den beiden Kreisverkehrsanlagen rechts und links der Bahngleise steht nicht im Einklang mit den Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung«, kritisiert der Radfahrclub. Dort müsste das Schild »Radfahrer absteigen« aufgestellt werden.
Der ADFC fordert die Überarbeitung der Radwege-Empfehlung, eine adäquate Beschilderung der Umleitungsstrecken in alle Richtungen und eine regelmäßige Überprüfung der Verkehrswege und der Beschilderungen.
»Bedenken Sie, dass die Wiesengasse Bestandteil der städtischen Schulwege ist. Die Bürgerinnen und Bürger Bad Vilbels haben einen Anspruch auf sichere Radwege für Menschen von acht bis 80 Jahren«, stellt der ADFC.fest.
Die harsche Kritik der Fahrradfahrer sorgt für Irritation im Rathaus. Stadtsprecher Yannick Schwander sagt auf Anfrage dieser Zeitung: »Wir sprechen solche Dinge vorher mit allen Interessensgruppen ab. Auch mit dem ADFC gab es im Zuge der Planung der Baustelle im März eine Videokonferenz.«
Stadt: Alternative Routen sind bekannt
Die Schulen hätten allesamt einen Umleitungsplan erhalten, damit sichergestellt ist, dass die Kinder wissen, welche alternativen Routen sie nutzen können. »Auch der »Schwarze Weg« ist mittlerweile wieder frei und bietet die Möglichkeit, von der Kasseler Straße in Richtung Kurpark abzubiegen«, erklärt Schwander. Radfahrer und Fußgänger hätten es generell nicht schwer, andere Wege zu finden.
»Ganz davon abgesehen, kann man die Wiesengasse, auch während sich dort die Baustelle befindet, weiter passieren. An den Seiten auf den Gehwegen ist genug Platz, um das Fahrrad durchzuschieben.«
Was die Beschilderung angehe, nehme man sich die Verkehrsbehörde die Kritik des ADFC zu Herzen. »Das wollen wir auf jeden Fall verbessern«, kündigt Schwander an. Generell sei es für die Stadt bei so gelagerten Baustellen immer wichtig, alle Verkehrsteilnehmer mitzunehmen. Schwander: »Die harsche und öffentliche Form der Kritik können wir nicht ganz nachvollziehen, da sich wenige konstruktive Ansätze im Brief befinden und bereits im Vorfeld der Bauarbeiten mit dem ADFC per Videokonferenz gesprochen worden sei.