Karben. Über Stock und Stein ging es bei der sechsten Reiter-Rallye der Riedberg-Ranch in Petterweil. Unter dem Motto „Tanz der Vampire“ schickte der Verein rund 170 Reiter auf eine abwechslungsreiche Strecke.
„Habt ihr alles dabei, Hufkratzer, Halfter, Leine, Registriernummer und das Erste-Hilfe-Set?“ Die zwei jungen Frauen nicken und ihre Pferde scharren ungeduldig mit den Hufen. Die Sonne knallt vom Himmel, auf der Ranch riecht es nach Pferdedung. Ross und Reiter wollen endlich auf die Rallye-Strecke. Rund zwölf Kilometer ist sie lang. Sie führt hinauf auf den „Alteberg“ mit Blick ins Niddatal und zurück nach Petterweil. „Die Strecke ist einfach genial, schöne Graswege, nicht so steinig und man kann viele Gangarten reiten“ sagt Nina Prager aus Frankfurt und freut sich auf das Reitvergnügen und die Rallye-Aufgaben. Die ersten zwei hat sie schon bewältigt: Ein Wissensquiz zum Thema Pferd und eine Geschicklichkeitsprüfung in der Halle. Im Gelände warten sechs weitere Aufgaben.
Doch Punkten konnte auch, wer als Vampir erschienen war oder sich wenigstens Kruxifix und Knoblauch umgehängt hatte, um nicht von den Blutsaugern angefallen zu werden. „Ich bin für alles gerüstet“, sagte Vampirjägerin Silvia Varga aus Rosbach und fasste beschwörend an ihre Knoblauchkette. Ihre Freundin Silke Pötschko grinste, war als Vampir mit Flügel und eine Flammenkappe kostümiert und saß auch noch auf dem größeren Pferd – einem prächtigen, tiefbraunen Friesen mit den typischen Puscheln an den Beinen und Fransen über den Augen.
„170 Starter in diesem Jahr, das ist Rekord, mehr geht nicht“, sagte Vanessa Bohling vom Reitverein. Vor Wochen hatten die Mitglieder mit der Vorbereitung begonnen, ein Motto überlegt, Strecke und Geschicklichkeitsaufgaben geplant. „Sicherheit und Spaß müssen unter einen Hut gebracht werden“, erklärte Bohling: „Pure Anfänger haben im Gelände nichts zu suchen.“ Von den Teilnehmern werde erwartet, dass sie die Wald-und Wiesenwege im auf- und absteigenden Gelände sicher bewältigen und auf Spaziergänger und Radfahrer Rücksicht nehmen. Doch auch für den Notfall war der Verein gerüstet und hatte eine Sanitäter-Reiterstaffel auf die Strecke geschickt. Im Hof standen ein Tierarzt und ein Hufschmied in Bereitschaft.
Nur wenige Reitminuten vom Hof entfernt wartete die erste Station. Hufeklappern auf der Brücke über den Heitzhöfer Bach, dann den Hang aufwärts zur Wiese. ado)