Die Wetterauer CDU setzt auf Bewährtes. Und bestätigte deshalb ihre bisherige Kreisvorsitzende Lucia Puttrich auf dem Kreisparteitag in Bad Vilbel am Freitagabend für weitere zwei Jahre im Amt. Allerdings mit einem Dämpfer.
Bad Vilbel. Mit 80,75 Prozent – 151 Ja- bei 36 Nein-Stimmen und vier Enthaltungen – erzielte die inzwischen vom hessischen Umweltministerium ins Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten übergewechselte Puttrich ein deutlich schlechteres Wahlergebnis als bei ihrer Wahl vor zwei Jahren in Rosbach. Da hatte die Niddaerin noch 92 Prozent der Delegierten hinter sich gewusst.
Für die wiedergewählte Kreisvorsitzende wird der Stimmenverlust keine allzu große Überraschung gewesen sein. Denn in ihrem Rechenschaftsbericht zu Beginn des Parteitags im Bad Vilbeler Kurhaus war sie schon ausführlich auf ihre Kritiker eingegangen – ohne sie allerdings beim Namen zu nennen. In ihrer Rede bemängelte sie vor allem die Art und Weise der Kritik und rief die Mitglieder pauschal auf, zukünftig mehr Achtung vor einander haben zu sollen. Eine Mannschaft könne nur dann siegreich sein, wenn sie nach außen hin geschlossen auftrete – und mögliche Kritik deshalb nur parteiintern diskutiere.
Aufgestellt werden müsse die Partei aber deshalb neu, weil die jüngere Generation andere Antworten auf Fragen erwarte als die Älteren. Beispielsweise hätten die jüngeren Mitglieder überhaupt kein Verständnis für das heimliche Abhören von Telefonaten durch die Amerikaner. Die Älteren hingegen wiegelten ab und verwiesen auf die Freundschaft mit dem Bündnispartner und dessen Hilfe beim Wiederaufbau Deutschlands.
„Hier wird klar: Neue Fragen bedürfen neuer Antworten. Nur so können wir auch die nächste Generation für uns begeistern und zur Mitarbeit einladen“, benannte Puttrich die Herausforderung.