Karben. „Aufgeregt, nöh, nur ein bisschen“, sagte Yannick (9) und schüttelte den Kopf. „Ich schon“, widersprach Janne (9) und hüpfte von einem Bein auf das andere. Ob sich seine Hoffnung erfüllen würden, an der Hand von Stürmer-Star Idrissou einzulaufen? Noch wussten sie nicht, was genau auf sie wartete als „Einlaufkinder“ zum Anpfiff. Und auch nicht, ob sie nun an der Hand der Eintracht-Profis oder der Duisburger Spieler einlaufen würden.
„Das ist ein absolutes Highlight und tolles Gemeinschaftserlebnis für die Kinder“, sagte Trainer Tim Thomas, der mit Willi Eifler und Maik Zinnecker die Kinder trainiert. Die Bewerbung an die Eintracht hatte Roland Beran an den Verein geschickt, Vater eines der Kinder. Zu Jahresanfang war verlost worden, welche Kindermannschaft bei welchem Heimspiel der Eintracht dabei sein darf.
„Alle mir nach“, rief Torsten Otto, der Einlauf-Betreuer von der Eintracht Frankfurt, und stieg die Treppen zu den Katakomben der Commerzbank-Arena hinab. Dorthin, wo auch die Fußballprofis ihre Umkleidekabinen hatten und wo sich jetzt auch die Kinder auf den Einlauf vorbereiten sollten.
Blaue Trainingsanzüge trugen die KSV-Kinder, rote die Eintrachtkinder der U 10. „Hopp, hopp, zieht euch eure Einlauf-Trikots an“, rief Torsten Otto und schaute schmunzelnd auf die aufgeregten Kinder. Max saß schon auf dem Boden und zog sich seine Stutzen über. Marvin knüpfte die Bänder seiner coolen orangeroten Fußballschuhe zu einem Knoten und Felix schlüpfte flink in sein Trikot. Dann standen alle vor Otto und warteten auf seine Ansage. „Ihr vom KSV Klein-Karben lauft mit Duisburg ein, die U 10 der Eintracht mit den Eintracht-Profis“, gab er bekannt. „Jetzt habt ihr erst einmal eine halbe Stunde Zeit, euch am Spielfeld aufzuhalten und den Spielern zuzugucken, die sich warm machen.“ Wenige Minuten später blickten alle staunend in das Rund der Arena, unmittelbar vor der Haupttribüne. Rechts und links filmten Kameraleute das Geschehen, Interviews wurden gegeben und mittendrin standen die KSV-Kinder. Sie probierten die Mannschaftsbänke aus, wo später Trainer und Ersatzsspieler sitzen würden, starrten auf das Feld, wo einige Spieler den Ball zirkulieren ließen.
„Da kommt Attila“, rief jemand. Tatsächlich, das Maskottchen und Symboltier der Eintracht, der Adler, wurde hereingetragen.
„Los jetzt, Jungs, ihr müsst euch aufstellen“, rief Otto die Kinder zusammen. Der Polizeichor der Stadt Frankfurt intonierte das Eintracht-Lied mit der lautstarken Aufforderung „Schießt das Tor“. Die Fans erhoben sich, Fahnen wehten und Fußballfieber machte sich breit.
Wenige Minuten waren es nur noch bis zum Anpfiff. Otto hatte den Kindern vorher genaue Anweisungen gegeben: „Ihr stellt euch hinter- einander auf, vorne der Kapitän und Torwart, danach alle anderen. Die Spieler kommen und nehmen eure Hände. Ihr habt keine Zeit, nach Autogrammen zu fragen oder etwas zu erzählen, die Spieler sind ganz konzentriert und müssen ihr Ding machen.“ Dann ging alles ganz schnell, im Nu waren die Spieler da, erst die Eintracht-Profis, dann die Duisburger. Sie ergriffen die Hände der Kinder, liefen hinaus und blickten grüßend auf die jubelnden Menschen. Dann liefen die Kinder zurück, für sie war der Auftritt vorbei, für die Spieler fing es erst an. Das Spiel erlebten die Kinder hoch oben auf den Rängen im Block 11. Drei Tore schoss die Eintracht. Das wollen die KSV-Kids ihnen beim nächsten Spiel nachmachen.