Der US-Konzern Pfizer hatte mit dem rezeptpflichtigen Mittel Viagra gegen Erektionsstörungen in den vergangenen Jahren glänzende Geschäfte
gemacht. Der Patentschutz ist am 22. Juni ausgelaufen. Pünktlich mit dem Patentablauf des Viagra-Wirkstoffes Sildenafil brachte Stada am Montag, 24. Juni, eine kostengünstige Alternative zur Behandlung von Erektionsstörungen auf den Markt: Sildenafil.
Bad Vilbel. Mit Sildenafil Stada und Sildenafil AL bietet der Konzern in Deutschland zunächst zwei sogenannte Generika, also wesentlich kostengünstigere Alternativen des Originalprodukts, an. Sie werden von den Tochtergesellschaften Stadapharm und Aliud Pharmavertrieben. Ab 8. Juli rundet Stadapharm das Angebot mit dem dritten Präparat Silda ab. Alle Sildenafil-Generika von Stada seien bioäquivalent zu Viagra, basieren also auf dem gleichen Wirkstoff und demselben Wirkungsprinzip wie das Originalpräparat, so der Konzern.
Durch diese Potenzmittel „erweitern wir das Therapieangebot für Männer mit Erektionsstörungen gleich um mehrere Alternativen in bekannt hoher Stada-Qualität“, erklärte Hartmut Retzlaff, Vorstandsvorsitzender Stada AG. „Für die Betroffenen, die ihre Situation in der Regel als große Belastung empfinden, ist das ein wichtiger Schritt“, fügte er hinzu. Mit den preisgünstigen Generika eröffne Stada jetzt auch denjenigen die Möglichkeit, ihre gewohnte Lebensqualität zurückzuerlangen, „die sich das bislang nicht leisten konnten.“
Die Auslieferung von Sildenafil Stada und Sildenafil AL habe man minuziös durchgeplant. Die Auslieferung in Deutschland und zahlreichen europäischen Ländern erfolgte in den frühen Morgenstunden in der Nacht zum 24. Juni und wurden von Florstadt aus an Apotheken in ganz Deutschland geliefert.
Auch in zahlreichen anderen europäischen Märkten führte Stada am Montag generisches Sildenafil zur Behandlung von Erektionsstörungen über ihre jeweilige Vertriebsgesellschaft ein, unter anderem in Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien und Tschechien. Die in Deutschland vertriebenen Sildenafil-Produkte werden in den Dosierungen 25, 50 und 100 mg als Filmtablette angeboten. Sildenafil AL und Silda weisen in der 100-mg-Dosierung als Besonderheit eine Kreuzbruchkerbe auf, so dass die Tabletten geviertelt werden können. „Wir bieten damit Produkte an, die individuell an Patientenbedürfnisse angepasst werden können. Wir freuen uns sehr, dass wir so einem Wunsch entsprechen konnten, den zahlreiche Ärzte an uns herangetragen haben“, sagt Retzlaff. Jeder Silda-Packung wird zudem ein dezent gestaltetes Blister-Etui beiliegen, so dass Patienten ihr Medikament diskret überallhin mitnehmen können.
Millionen Betroffene
Allein in Deutschland sind laut Angaben des Arzneimittelherstellers vier bis sechs Millionen Männer von Erektionsstörungen betroffen, die in der Regel auf körperliche Ursachen zurückzuführen seien. Als Therapie der Wahl sehen nationale und internationale Leitlinien sogenannte PDE 5-Hemmer wie Sildenafil vor, die die Blutzufuhr in den Penis fördern. Bei Ansprechen auf die Therapie und sexueller Stimulation ermöglichen sie somit eine Erektion. Alle PDE 5-Hemmer sind verschreibungspflichtig und nur gegen Vorlage eines Rezepts erhältlich. (sam)