Bad Vilbel. Zwei prominente hessische Politiker hat die Evangelische Christuskirchengemeinde im 500. Jubiläumsjahr der Reformation für Predigten in der evangelischen Kernstadtgemeinde Bad Vilbels gewonnen. Beide wohnen am Rand der Wetterau und sind der Evangelischen Kirche eng verbunden. Trotzdem ist es nicht ihr Alltagsgeschäft, sich biblischen Texten zu widmen und selbst Predigten in Gottesdiensten zu halten. Dies aber werden sie in zwei „Treffpunkt Gottesdiensten“ in der Bad Vilbeler Christuskirche im Mai wagen – jeweils 10.30 Uhr im Grünen Weg.
Am 14. Mai macht der CDU-Politiker Norbert Kartmann den Anfang und predigt über „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ anhand des biblischen Verses Galater 5,14. Eine Woche später folgt der SPD-Politiker Thorsten Schäfer-Gümbel mit seiner Predigt zum Thema „Güte und Großzügigkeit: Alte Kamellen in unserer Leistungsgesellschaft?“ zum Bibeltext Matthäus 20,1-16. Beide Gottesdienste werden geleitet von Pfarrer Klaus Neumeier und musikalisch begleitet von Orgel und Bandmusik – wie in der Christuskirchengemeinde üblich.
Am Sonntag, 14. Mai, wird Gemeindereferent Thorsten Mebus von einem Einsatz bei seiner ehrenamtlichen Arbeit im Kriseninterventionsdienst in der Rettung Geflüchteter im Mittelmeer berichten. Hierzu werden wir gesondert einladen.
Norbert Kartmann wurde 1949 in Butzbach-Nieder-Weisel geboren. Nach dem Abitur in Butzbach studierte er Evangelische Theologie und Physik für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen und unterrichtete auch mehrere Jahre in Hanau und Wölfersheim. Über die Junge Union, die Jugendorganisation der CDU, kam Norbert Kartmann zur Politik und trat 1970 in die CDU ein. Neben Ämtern in der Kommunalpolitik gehört er 1982 bis 1983 und seit 1987 dem Hessischen Landtag an, dessen Vorsitzender er seit April 2003 ist. Kartmann ist mit einer Grundschullehrerin verheiratet und hat drei Kinder. Als berufenes Mitglied gehörte er mehrere Legislaturperioden der Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau an.
Thorsten Schäfer-Gümbel wurde 1969 in Oberstdorf geboren, wuchs aber in Gießen auf, wo er 1986 in die SPD eintrat. Nach seinem Abitur studierte er Politikwissenschaften und engagierte sich bei den hessischen Jusos, der Jugendorganisation der SPD. 2003 wurde er Abgeordneter im Hessischen Landtag und übernahm Anfang 2009 in einer parteiinternen Krise als Nachfolger von Andrea Ypsilanti den Vorsitz der hessischen SPD.
Seit dieser Zeit gehört er dem Präsidium der Partei an und ist seit 2013 stellvertretender Bundesvorsitzender. 2009 und 2013 führte er die Landeslisten seiner Partei bei den Wahlen zum Hessischen Landtag an und kandidierte – beide Male ohne Erfolg – gegen Roland Koch und Volker Bouffier für das Amt des Ministerpräsidenten.
Thorsten Schäfer-Gümbel wurde als Kind katholisch getauft, ist heute aber evangelisch und lebt mit seiner Frau Annette und drei Kindern in Lich. Zeitweise gehörte er als berufenes Mitglied der Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau an. (zlp)