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Politik einmal richtig witzig – Scherer beim SPD-Frühlingsempfang

Ein bisschen Spaß muss sein! Johannes Scherer während seines Auftritts im katholischen Gemeindezentrum in Niederdorfelden. Foto: Niehoff
Ein bisschen Spaß muss sein! Johannes Scherer während seines Auftritts im katholischen Gemeindezentrum in Niederdorfelden. Foto: Niehoff

Politik zum Totlachen – weil dargeboten von einem Spaßvogel. Mit dem Auftritt von Johannes Scherer hat der SPD-Ortsverein Niederdorfelden seine Mitglieder überrascht.

Niederdorfelden. Politik kann mitunter eine recht langweilige Sache sein – man denke nur an so manche Bundestagsdebatten oder Gemeindevertretersitzung, zu der kaum noch Bürger erscheinen. Deshalb hat sich die Niederdorfelder SPD sich nach etwas ganz Besonderem umgesehen, um den Frühlingsempfang aufzulockern. Fündig wurde der Ortsvorstand in Bad Vilbel. Dort arbeitet nämlich der Rundfunkmoderator und Comedy-Star Johannes Scherer.

Ob er denn schon einmal bei einer anderen politischen Partei aufgetreten sei, wurde er zu Beginn der Veranstaltung im katholischen Gemeindezentrum gefragt. „Doch, ja das bin ich schon mal“, räumte Scherer ein. „Sogar bei der CSU in meinem Heimatort Schöllkrippen im Fränkischen. Allerdings ist das nur deshalb geschehen, weil es im Ort keine SPD gibt. Nicht einmal einen Kandidaten.“

Mit Hoeneß tauschen

Im katholischen Gemeindezentrum fühle es sich an wie in seiner Heimatgemeinde. Auch sei er an die Heiligenbilder an den Wänden gewohnt. „Aber in Anwesenheit eines Bischofs bin ich noch nie aufgetreten, das ist neu für mich“, spielte Scherer auf Dirk Bischoff an, den SPD-Ortsvorsitzenden.

Der hatte in seinem Grußwort den rund 100 Gästen des SPD-Frühjahrsempfangs einen lustigen, kurzweiligen Abend im Dorf versprochen. Und unterhaltsam war der Abend in der Tat, denn Scherer ließ kaum einen Bereich des täglichen Lebens aus. So fragte er in der Runde, ob nach dem 22. September und der empfindlichen Niederlage der SPD bei der Bundestagswahl mit der anschließenden Bildung der Großen Koalition nicht jedes anwesende SPD-Mitglied mit dem Bayern-München-Präsidenten Uli Hoeneß tauschen wolle. Denn der müsse nun für dreieinhalb Jahre in den Knast, ähnlich lange wie die Große Koalition in Berlin noch an der Macht wäre.

Apropos Hoeneß, nach seinem Rücktritt als Vereinspräsident und Aufsichtsratschef müssten diese Posten ja nun wieder besetzt werden. „Da bietet sich doch Edmund Stoiber an. Der kann doch dann seinen Fußball-Fans den Weg vom Bahnhof in die Allianz-Arena kurz und bündig erklären.“

Aber auch in Hessen scheinen die großen Parteien inzwischen austauschbar. So habe Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) vor der Landtagswahl ein Zusammengehen mit den Grünen ausdrücklich ausgeschlossen. „Nach der Wahl hat dieser Volker Bouffier ein schwarz-grünes Bündnis abgeschlossen. Andrea Ypsilanti lässt grüßen“, meinte Scherer. (jwn)