Niederdorfelden. Ein etwa 80 Zentimeter langes und 30 Zentimeter breites Loch klafft in der Decke des Vorbereitungsraums, Staub liegt auf den Regalen. An den Wänden des Aula-Eingangsbereichs wuchert ockerfarbener Schimmel. „Bis zum Abschluss der Sanierungsmaßnahmen bleibt die Aula geschlossen“ steht auf dem Schild, das Harald Schramm, Leiter der Struwwelpeter-Grundschule, neben der Tür angebracht hat.
Bisher ist von den Sanierungsarbeiten noch nichts zu sehen. Die Ausschreibungsphase laufe aber schon, Mitte Oktober solle mit den Bauarbeiten begonnen werden, sagt MKK-Schuldezernent Günter Frenz (CDU). Konkret plane der Kreis, ein Metall gedecktes Satteldach über das Flachdach von Aula und Pausenhof zu setzen. 200 000 Euro habe der Kreis im Haushalt 2008 für die Sanierung an der Struwwelpeterschule zur Verfügung. Der Abschluss der Sanierung sei für Februar 2009 geplant. Allerdings „kann es natürlich bei so einem Gebäude immer sein, dass wir die Maßnahmen erweitern müssen. Aber wichtig ist ja jetzt erstmal, dass schnell angefangen wird“, erklärt Frenz.
Schulleiter Schramm kann es mit den Bauarbeiten gar nicht schnell genug gehen. Denn zurzeit ist die dritte Phase der Turnhallensanierung in vollem Gange, und es fehlt an Platz für den Unterricht. „Solange das Wetter gut ist, geht es. Da findet der Sportunterricht draußen statt“, sagt Schramm. Sobald das nicht mehr möglich sei, werde es eng. Noch bis Ende Oktober sollen die Bauarbeiten an der Turnhalle dauern, und so lange müssen die Sportklassen ebenso wie die aus der Aula vertriebenen Musikschüler im Bürgerhaus unterrichtet werden. Das hat die Gemeinde der Grundschule für die Zeit der Bauarbeiten zur Verfügung gestellt – allerdings nur, wenn dort keine anderen Veranstaltungen stattfinden.
Und selbst dann gehe noch viel Zeit für den Weg von der Schule in das Bürgerhaus verloren. Für den Sportunterricht sei der Boden eigentlich zu glatt und parallel mehrere Klassen zu unterrichten sei auch nicht möglich. „Dafür ist das Bürgerhaus eben nicht gebaut“, stellt Schramm fest. Er wirkt aber trotz der Schwierigkeiten erleichtert, weil die Aula jetzt schnell saniert wird.
Nicht ganz so flott reagierte der Kreis bei Reparaturarbeiten am zur Schule gehörenden Spielplatz. Weil der Spielplatz bis 18 Uhr geöffnet ist, wird er nicht nur von den Struwwelpeterschülern genutzt. Deshalb habe der Kreis die Gemeinde für zuständig gehalten. Die wiederum verwies zurück auf den Kreis als Träger der Schule.
„Die Gefahrenstellen rund um die Rutsche haben wir mit unserem Hausmeister schon selbst entschärft“, betont Schramm, „doch der Sandkasten müsste dringend aufgefüllt werden. Da schauen schon die Stützpfeiler raus“. Aus seinem Schulbudget könne er das nicht zahlen. „Wir schaffen die schwarzen Zahlen so schon nicht“, seufzt Schramm. (zlp)