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Platz der Historie eingeweiht – Das „heimliche Herz Heldenbergens“ wieder in ansehnlichen Zustand versetzt

Nidderau. „Wer hier wohnt, wohnt auf historischem Boden, unter dem noch die Geschichte schlummert“, sagt Gretel Callesen, Geschäftsführerin des Vereins für Vor- und Frühgeschichte im unteren Niddertal bei der Einweihung des Platzes in der Mittelburg. Seit 1999 prägten Abbruch- und Bauarbeiten das Bild rund um die Mittelburg, dem „heimlichen Herzen Heldenbergens“, wie Robert Bastian, Vorsitzender des Geschichtsvereins Heldenbergen, den Platz charakterisiert.

Nach Fertigstellung im vergangenen Herbst ist dieser nun von Wohnhäusern umgeben, und auf dem Platz sollen von einem bepflanzten Rankgerüst gesäumte Stelen mit abgerundeten Kanten zum Verweilen einladen. „Ich hoffe, dass wir der Stadt einen Ort hinterlassen haben, an dem die Bürger viele schöne Stunden verbringen werden“, sagt Horst Altstadt, Inhaber der Firma Kinzighaus, zum Abschluss der Arbeiten.

. Die Mittelburg war ein adeliger Hof, der vor rund 150 Jahren von der Gemeinde gekauft wurde, erklärt Bastian. Er selbst war Schüler an der Volksschule Heldenbergen, die nacheinander in zwei verschiedenen Gebäuden untergebracht war. Daher wird das Haus, das das Archiv des Vereins für Vor- und Frühgeschichte beherbergt heute das „Neue Schulhaus“ genannt. Nach dem Bau der Albert-Schweitzer-Schule im Jahr 1967 sei es still geworden im ehemaligen Schulhof.

In späteren Jahren diente das Areal als Stützpunkt der Feuerwehr und bis 1998 wurde hier die Kerb gefeiert.

Die 1999 getroffene Entscheidung sei wegweisend gewesen, ein schönes Ensemble sei entstanden, und mit der Sanierung des „Neuen Schulhauses“ werde nun das I-Tüpfelchen gesetzt. Rund 130 000 bis 150 000 Euro stünden für die Rundum-Sanierung als Gemeinschaftsprojekt der Stadt Nidderau, des Kreises und verschiedener Sponsoren zur Verfügung, erklärte Schultheiß. Aus diversen Gründen sei es nicht möglich gewesen, die Historie des Mittelburg-Areals vor dessen Bebauung vollständig zu untersuchen, bedauert Callesen, doch durch die Bebauung gehe ja nichts verloren.

Der Verein für Vor- und Frühgeschichte plant, nach Abschluss der Sanierungsarbeiten im „Neuen Schulhaus“ eine Schausammlung vor allem für Schulklassen einzurichten. Hierbei werde man auch eine kleine Foto-Ausstellung, in der der Verein die Bauarbeiten am Platz dokumentiert hat, der Öffentlichkeit präsentieren.

Das Motiv der Windrose im Pflaster in der Mitte des Platzes hat der Bürgermeister ausgewählt. Die Windrose gebe Orientierung und sei schön anzusehen, begründet er seine Wahl.