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Pflegende Angehörige oft am Limit ihrer Kräfte

Gesprächsgruppe trifft sich monatlich im Alten Rathaus

Bad Vilbel. Immer mehr Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig, viele werden von ihren Angehörigen betreut und gepflegt. Die Situation stellt, trotz liebevoller Beziehungen, oft eine hohe physische, psychische und emotionale Belastung für die Pflegeperson dar, konstatiert die Selbsthilfekontaktstelle Bürgeraktive in einer Pressemitteilung. Damit sich Angehörige von Menschen, die altersbedingt gepflegt werden müssen, miteinander austauschen können, trifft sich an jedem dritten Mittwoch im Monat eine Gesprächsgruppe im Alten Rathaus Bad Vilbel – das nächste Mal also am 15. Juni ab 18 Uhr. Interessierte können sich anmelden per E-Mail an info@buergeraktive-bad-vilbel.de oder telefonisch unter 06101/1384.

Die Selbsthilfekontaktstelle Bad Vilbel, deren Träger die Bürgeraktive ist, bietet über 50 Selbsthilfegruppen zu verschiedenen Themenbereichen an; Infos unter www.buergeraktive- bad-vilbel.de.

Nach Aufhebung der Corona-Kontaktbeschränkungen läuft dieses Angebot wieder an, an diesem Abend sind zwei Männer gekommen, die ihre Mütter pflegen. »Das war ein schleichender Prozess. Erst habe ich nur mal eingekauft, dann die Wohnung geputzt. Inzwischen fahre ich jeden Tag nach der Arbeit zu meiner Mutter einen Ort weiter und schaue, was sie aktuell braucht. Auch einen Hausnotruf haben wir installiert, wenn meine Mutter akut Hilfe braucht.« Die weitere Pflegesituation für die Mutter ist noch ungeklärt. Tipps dazu kann ihm ein anderer Teilnehmer geben. Er pflegt seine Mutter seit vielen Jahren und kennt sich inzwischen gut aus. Schnell sind die beiden Männer im Gespräch über das Verfahren zur Beantragung von Pflegegraden, Kurzzeit- und Verhinderungspflege.

Geplant ist, dass auch mal Experten zu den Treffen eingeladen werden, beispielsweise vom Pflegestützpunkt. Neben der fachlichen Expertise steht aber vor allem das gemeinsame Gespräch in der Gruppe im Vordergrund. Denn Angehörige zu pflegen kostet viel Kraft und Zeit, weiß Silke Schöck, Mitarbeiterin der Bürgeraktive, die die Gruppe in der Startphase begleitet. »Wir möchten Pflegenden Angehörigen einen Raum geben, in dem sie im Austausch mit anderen Pflegenden, neben fachlichen Informationen, Bestärkung und Zuversicht erfahren. Damit sie wieder ihre eigenen Bedürfnisse erkennen und zulassen können und gestärkter in die Pflegesituation gehen.« Silke Schöck hat sich bereits vor einigen Jahren beim Frankfurter Verband zur Pflegebegleiterin qualifiziert und weiß auch aus eigener Erfahrung, dass die Situation, vor allem für entfernt lebende Angehörige, nicht einfach ist. (zlp)