Karben. Nun ist alles in trockenen Tüchern: Die Postagentur im Petterweiler Nahkauf-Markt bleibt dauerhaft erhalten.
„Jetzt kommen wir hoffentlich mal zur Ruhe.“ Sabine Lenz (43) steht hinter dem Post-Tresen im Nebenraum ihres kleinen Supermarkts. Doch nach Ruhe sieht das gar nicht aus: Vier Kunden stehen in der Schlange. „Dabei brauche ich meine Leute doch im Laden“, seufzt Sabine Lenz.
Trotz allem: Die Supermarktchefin ist heilfroh, dass nun endlich alle Formalitäten der Übernahme für die Postagentur hinter ihr liegen. Bereits vor einigen Wochen hatte sie den Nahkauf-Markt in der Vilbeler Straße vom vorherigen, langjährigen Inhaber Dieter Dehmer übernommen.
Allein die Post-Agentur lief auch danach noch auf Dehmer. Über einige Wochen zogen sich Sabine Lenz’ Verhandlungen mit der Post hin. Als dann plötzlich die FNP berichtete, dass die Übernahme bereits in trockenen Tüchern sei, machte sie große Augen. Bürgermeister Roland Schulz (SPD) hatte das in einer Ortsbeiratssitzung verkündet. „Das war schon schön, dass er das schon wusste und ich noch nicht“, lacht Sabine Lenz.
Allerdings habe die Deutsche Post offenbar ein großes Interesse daran gehabt, ihre Präsenz in Petterweil aufrechtzuerhalten. Denn sie habe sich mit dem gelben Riesen gut einigen können, berichtet die Supermarktchefin – trotz hoher Kautionsforderungen der Post. „Das war schon ein harter Kampf.“ Seit einigen Tagen nun läuft auch die Post unter neuer Leitung.
Unverändert steht die Agentur innerhalb des Nahkauf-Marktes ihren Kunden von 8 bis 13 sowie 15 bis 20 Uhr zur Verfügung, samstags nur vormittags.
In ihrem Geschäft beschäftigt Lenz zwei Voll- und zwei Teilzeitkräfte sowie drei Aushilfen.
Einen großen Zusatzumsatz in ihrem Supermarkt habe sie durch die Post-Agentur allerdings nicht, sagt Sabine Lenz. „Die Leute nehmen vielleicht mal eine Packung Milch mit.“ Dennoch sehe sie die Post als wichtig an, um ihren Laden in Erinnerung und die Kundenfrequenz zu halten. Ohnehin ist sie glücklich über ihre vielen sehr treuen Kunden.
„Viele kommen schon wegen des Schwätzchens hierher“, erzählt Sabine Lenz und lacht. Ohnehin lacht sie gerne und oft. Besonders für die älteren Petterweiler sei der Nahkauf daher ein wichtiger Kommunikationspunkt. „Da kommen manche auch gleich mehrmals am Tag. Ohne ihr Schwätzchen hier sind sie nicht glücklich.“ (den)