Bad Vilbel. „Unverzüglich, nachdem am Freitag früh die Hochwasserwarnungen verbreitet wurden, trafen Bürgermeister, Ordnungsamt und Feuerwehr die erste Entscheidung: Die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes füllten die ersten 500 Sandsäcke“, schildert Erster Stadtrat und Brandschutzdezernent Jörg Frank in einer Stellungnahme und skizziert den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr.
Noch am Freitagmittag wurde ein Krisenstab einberufen, der ab dann bis zum Samstagabend regelmäßig tagte, weitere Entscheidungen zur Vorbereitung der Gefahrenabwehr traf und für deren Umsetzung sorgte. Diesem Krisenstab gehörten Frank, Bürgermeister Thomas Stöhr, Vertreter von Ordnungs- und Kulturamt, die Polizei, Stadtbrandinspektor sowie die Führung der Bad Vilbeler Feuerwehr, der Kreisbrandinspektor und dessen Stellvertreter an.
Die wichtigste Entscheidung vom Freitag war das Befüllen weiterer Sandsäcke. „Sandsäcke sind bei Hochwasser unverzichtbare Dichtmittel zum Schutz vor eindringendem Wasser“, so Frank. Bis zum Samstagmorgen verfügte die Bad Vilbeler Feuerwehr über ein Kontingent von 14500 Stück.
„Das bedeutete auch Nachtarbeit. Dieser Kraftakt war nur möglich, weil 250 Einsatzkräfte tätig waren“, betont Jörg Frank. Große Unterstützung erbrachte auch das Katastrophenschutz-Zentrum aus Hofheim im Main-Taunus-Kreis, die operativ eine Sandsack-Füllvorrichtung samt des dazu gehörenden Radladers nach Bad Vilbel transportierten. „Diese Vorbereitungen zur Gefahrenabwehr waren ein Beleg für die großartige Zusammenarbeit und den Zusammenhalt der Feuerwehren untereinander, die hervorragende Kooperation mit allen Dienststellen und den sehr guten Organisationsgrad aller Behörden“, freut sich der Erste Stadtrat .
Dank und Anerkennung für ihre tatkräftige Hilfe verdienen zudem die Bad Vilbeler Firmen Hassia und Englert. Ohne deren Unterstützung hätten die Vorbereitungen zur Gefahrenabwehr nicht so reibungslos ablaufen können, betonte Frank. Hassia stellte eine Halle und Paletten zur Verfügung. Letztlich mussten die gefüllten Säcke auf Paletten gestapelt werden, denn nur so ließen sich die großen Mengen sinnvoll transportieren. Das Unternehmen Englert ermöglichte „sozusagen auf Zuruf den Zugriff“ auf ihr Sandlager und stellte sogar den Radlader zur Verfügung, so dass die logistische Herausforderung der kurzfristigen Beschaffung, der Verladung und des Transports derart großer Sandmengen bewältigt werden konnte, erklärt Stadtrat Frank, froh darüber, dass „zur Erleichterung aller die Sandsäcke dann doch nicht mehr zum Einsatz kamen“.
Die ursprünglichen Prognosen der Wetterexperten zum Niederschlag und damit zur Entwicklung des Hochwassers bestätigten sich nicht. Die Nidda blieb unter der kritischen Marke. Die Lage an Nidder und Erlenbach war relativ entspannt. So konnten die Säcke im Lager bleiben und die Hochwasserwarnmeldungen zurückgenommen werden. (sam)