Bad Vilbel. In eine neue Runde geht die Sanierung der Wasserburg. Der Magistrat hat den Auftrag für den ersten Abschnitt der Palas-Sanierung vergeben, teilt Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) mit. Damit werde bereits der dritte Bauabschnitt der umfangreichen Sanierung des historischen Gebäudes eingeleitet. In der burgfestspiellosen Zeit 2006 / 2007 wurde bereits der Brückenzugang aufwendig saniert und ergänzt. Von Herbst 2007 bis Frühjahr 2008 wurde der Eingangsturm umfassend saniert.
Die Auftragsvergabe umfasse Mauer-, Beton- und Gerüstarbeiten im Gesamtwert von rund 270 000 Euro, so Stöhr. Beauftragt wurde eine Firma aus Alzenau, die das günstigste Gebot abgegeben habe. Diese Firma sei fachlich qualifiziert, habe sich auf Mauersanierung spezialisiert und bereits in den vorigen Abschnitten Arbeiten in der Vilbeler Burg durchgeführt, erläutert Stöhr.
Wegen der undicht gewordenen Decke des Burgkellers geht es in erster Linie um die Sanierung der Palas-Decke von der Westwand bis zur Treppe in der Palas-Mitte. Die Quersicherung der Außenwände wird durch Stahlanker, die in die Decke eingefügt werden, erreicht. Im Turm an der Südwestecke wird für den Einbau einer Treppe ein vorhandener Durchbruch bis in den Gewölbekeller erweitert. Dabei muss aus statischen Gründen der Eckturm saniert werden. Dies werde nach Angaben des Bürgermeisters zu einer weiteren Verschönerung der Burgruine beitragen und durch den zusätzlichen Zugang zum Gewölbekeller die Nutzbarkeit des Kellerbereichs für Veranstaltungen und Kleinkunst erhöhen.
Ein zentrales Anliegen sei es, die Decke für den Gewölbekeller abzudichten. Dafür werden nach Fertigstellung der Deckensanierung ein Gefällestrich und eine Dichtungsebene aufgebracht, die das Niederschlagswasser an die Südseite der Burgruine führt. Von dort wird das Wasser über Fallrohre auf die Wassergraben-Ebene geführt.
Aber auch an eine Verbesserung der Infrastruktur auf dem Palas wurde gedacht. So sollen in die Decke Befestigungselemente für Sonnen- und Wetterschutzschirme eingefügt werden.
Für die erwähnten Abdichtungsarbeiten auf der Palasdecke müsse noch eine Ausschreibung durchgeführt werden, was jedoch schon in Vorbereitung sei, so der Rathaus-Chef. Trotz sorgfältiger Vorarbeiten bleibe der Sanierungsverlauf spannend, da keine absolut sichere Auskunft über den tatsächlichen Zustand der Palasdecke gegeben werden könne. Um dies prüfen zu können, müsse dort erst der vorhandene Ziegelbelag entfernt werden.
Nach Stöhrs Angaben bewegt man sich zudem in einem ehrgeizigen Zeitrahmen, da die Arbeiten einschließlich der Sanierung des Eckturms bis zum Probenbeginn der nächsten Burgfestspiele Ende April odere spätestens zum 1. Mai 2009 abgeschlossen sein müssen. Um möglichst durchgängig im Winter arbeiten zu können, wird die Palas-Decke, wie zuvor schon der Burg-Turm, mit einem Winterdach abgedeckt. Aber auch mit dieser Vorkehrung müssen die Außenarbeiten bei sehr kaltem Wetter unterbrochen werden, denn der verwendete Mörtel trocknet nur bei Temperaturen über fünf Grad richtig aus.