Es hätte auch anders herum ausgehen können.: Und eigentlich hätte das super-spannende Spitzenspiel in der Volleyball-Regionalliga des Tabellenzweiten SSC Bad Vilbel gegen Spitzenreiter Bretzenheim keinen Sieger verdient. Beim Volleyball gibt es jedoch kein Remis und so hatte Bretzenheim mit einem 3:2-Sieg das bessere Ende für sich.
Bad Vilbel. Zum Regionalligaspitzenspiel im Damen-Volleyball empfingen am Samstag die Bad Vilbeler Tulpen die Damen von Mainz-Bretzenheim. Es war das Spiel des Tabellenzweiten gegen den Tabellenersten und damit die Chance für die Damen aus Bad Vilbel mit Mainz die Plätze zu tauschen und selbst die Position 1 in der Tabelle zu übernehmen. Im Hinspiel hatte man jedoch, teilweise auch verletzungsbedingt, es stand nur eine Mittelblockerin zur Verfügung, ganz deutlich 0:3 verloren und die Damen aus Bretzenheim hatten ein exzellentes Spiel abgeliefert.
In der Grundaufstellung Julia Schwarzlose, Jeannette Pfeiffer, Kristin Siegel, Sina Leister, Viola Krickau, Sabine Schäfer und mit Katrin Hultsch auf der Liberoposition starteten die SSClerinnen hellwach ins Spiel. Vor der bisher größten Zuschauerkulisse bei einem Spiel der Tulpen (es waren ca. 150 Zuschauer vor Ort – einen herzlichen Dank an die Fans) wollten die SSClerinnen unbedingt begeisternden Volleyball zeigen und dies gelang eindrucksvoll.
Zwar war der erste Satz zu Beginn noch ausgeglichen, doch dann spielten die Tulpen ihre Stärken aus. Julia Schwarzlose punktete im Aufschlag, der Block um Sabine Schäfer und Kristin Siegel griff immer öfter erfolgreich zu und sowohl im Außenangriff über Jeannette und Viola Krickau als auch auf der Diagonalposition durch Sina Leister wurde Punkt um Punkt erkämpft, man ging in Führung und gewann am Ende den Satz deutlich mit 25:15.
Zwei Matchbälle
Im zweiten Satz zeigten die Damen aus Bretzenheim, warum sie nicht zu Unrecht auf Platz1 stehen – ihr Spiel wurde sicherer, vor allen Dingen im Mittelangriff wurde praktisch jeder Angriff direkt zum Punkt verwandelt und die Fehlerquote der Gäste sank auf nahezu 0. Schnell lagen die Tulpen mit 13:23 zurück … .doch dann kam Kristin Siegel zum Aufschlag und schien der ganzen Mannschaft neue Kraft einzuflößen. Aufbauend auf den guten Aufschlägen, stabilisierte sich die Abwehr und auch im Angriff punktete man wieder direkt. Die eingewechselte Katinka Ehret im Zuspiel verwandelte den ersten Ball gleich selbst per Zuspielerfinte und auch das zeugte vom neuen Selbstvertrauen. Ging da noch was … .die Halle bebte bei jedem Punkt, doch beim Stand von 23:23 setzte sich Bretzenheim erneut durch und den anschließenden Ball vergaben die SSClerinnen mit einem leichten Fehler – 23:25.
Auch im dritten Durchgang ging Bretzenheim dann wieder früh in Führung und führte mit 15:10, doch auch hier, unter dem tosenden Applaus der Zuschauer, holten die Tulpen ihre Kämpferqualitäten heraus, holten Punk um Punkt auf und gewannen den Satz mit 26:24. Der vierte Satz verlief dann wieder analog dem zweiten – Bretzenheim stark und fehlerfrei und die SSClerinnen mit wenig Druck im Aufschlag und hoher Eigenfehlerquote und dieses Mal ohne „Rückkehr“: 14:25.
Der fünfte Satz musste also die Entscheidung bringen und hier schien es, als ob die SSClerinnen den längeren Atem behalten würden – mit 8:6 ging es in den Seitenwechsel und schließlich hatte man bei 14:13 den ersten Matchball – diesen vergaben die SSClerinnen leider mit einem leichten Fehler am Aufschlag. Zweiter Matchball bei 15:14 – wiederum ein leichter Angriffsfehler. Erster Matchball Bretzenheim – Angriffsfehler Bad Vilbel. Sieger Mainz-Bretzenheim mit 3:2 und 17:15.
Am Ende des Spiels waren sich Anke Wetzka (Trainerin Bretzenheim) und Christoph Haase (Trainer SSC) einig: „Einen wirklichen Sieger hat das Spiel nicht verdient, aber ein Unentschieden gibt es eben im Volleyball nicht. Es war ein tolles Spiel – Werbung für den Damenvolleyball und für die Zuschauer einfach nur packend und mitreißend.“ Co-Trainerin Britta Brisken: „Wir haben einen Punkt gewonnen, das ist wichtig, denn dieses Selbstbewusstsein brauchen wir für die kommenden schweren Rückrundenspiele z.B. am Wochenende in Lebach.“ (zlp)