Karben. Die Ortsbegehung in Okarben wurde zu einer regelrechten Nachtwanderung. Nicht ganz ins Kalkül gezogen hatte der Ortsbeirat die jetzt früher einsetzende Dunkelheit. Und so konnte man an manchen Besichtigungspunkten froh sein, dass Ortsvorsteher Sebastian Wollny (CDU) an eine Taschenlampe gedacht hatte. Die Strecke führte vom Straßberg im Nordwesten bis zur Wiesenstraße im Süden von Okarben. »Wir wollten mit der Terminansetzung erreichen, dass sich auch Berufstätige nach Feierabend an der Ortsbegehung beteiligen können«, erklärte Schriftführerin Christine Fauerbach (CDU).
Tatsächlich hatten sich nur wenige Bürgerinnen und Bürger zum Start an der Straßenecke Am Straßberg/Königsberger Straße eingefunden. Sie erhielten zunächst Informationen über die gegenüberliegende Feld- und Wiesenkindertagesstätte »Feldmäuse«. Sabine Helwig vom Magistrat und Sebastian Wollny berichteten vom Erfolg des in einem umfunktionierten Bauwagen stattfindenden Kindergartenbetriebs. »Die Kinder kommen alle mit dem Fahrrad. Probleme mit Autos und Parkplätzen gibt es daher nicht«, teilten beide mit.
Grundwasser tritt in
Unterführung aus
In der Unterführung der S-Bahn-Haltestelle tritt Grundwasser zwischen den Treppenstufen hervor. Der stellvertretende Ortsvorsteher Gerald Schulze (SPD) wies darauf hin, dass die Durchbruchsstelle wegen möglicher Glatteisbildung im Winter dringend repariert werden müsse. Über die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme gab es keinen Zweifel.
Die frisch sanierte Hauptstraße wird bald auf beiden Seiten mit Anpflanzungen verschönert. In die vorhandenen Aussparungen werden Bäume eingesetzt. Mehrere Anwohner haben im Vorfeld sogenannte Baumpatenschaften übernommen. »Wir machen das gerne und freuen uns auf diese Aufgabe«, sagte eine der Patinnen.
Ortsvorsteher Wollny kündigte an, dass die Anlieferung der Bäume am 27. Oktober erfolgen soll. Ein Baum werde auch am Sparkassen-Brunnen gepflanzt. Pflanzpatenschaften sind auch im weiteren Verlauf der Hauptstraße angedacht.
Neben dem Sparkassengebäude können jetzt endlich wieder Briefe eingeworfen werden. Der verschwundene Briefkasten ist gerade noch rechtzeitig zum Ortsrundgang aufgetaucht und an seinem angestammten Platz installiert worden. »Und es ist sogar ein neues Exemplar«, freute sich Gerald Schulze.
Nach Angaben des Ortsbeirats soll der Geldautomat im Innenraum noch ungefähr ein Jahr zur Verfügung stehen. Die Stadt will das Gebäude kaufen. Dort und im Nachbarhaus, das sich bereits in städtischem Besitz befindet, könnten dann neue Wohnmöglichkeiten entstehen.
An der Gedenkstätte für die Opfer der beiden Weltkriege im Kirchhof zeigte Heinz Jörg eine notwendig gewordene Sanierung an. Die Namen der Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg sind zum größten Teil noch lesbar, die dazugehörigen Todesdaten jedoch nicht. Ähnlich verhält es sich mit den Gedenktafeln des Zweiten Weltkriegs. Jörg schlug hierfür eine spezielle Strahlreinigung vor, wie sie bereits in Kloppenheim zum Einsatz gekommen sei.
In der Nähe des südlichen Ortsausgangs wurden die letzten Themenpunkte erörtert. Zum einen ging es um die Frage, ob die Niddastraße zur Einbahnstraße umgewandelt werden soll. Infrage steht auch die eventuelle Beseitigung des Fahrbahnkissens (Schwelle) zwischen Friedensstraße und Wiesenstraße. Beide Punkte sollen weiterführend diskutiert werden. Von Jürgen Schenk