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Open-Air für Kinofans

Unterm Sternenzelt im Freibad werden 14 Filme gezeigt – darunter vier Previews

Das Team des Open-Air-Kinos hat viele Vorbereitungen getroffen und freut sich darauf, wieder tausende Besucher im Freibad begrüßen zu dürfen. Foto: Seipp
Das Team des Open-Air-Kinos hat viele Vorbereitungen getroffen und freut sich darauf, wieder tausende Besucher im Freibad begrüßen zu dürfen. Foto: Seipp

Am Donnerstag startet das Bad Vilbeler Open-Air-Kino im Freibad. „Festivalchef“ Dennis Di Rienzo verriet, was es Neues gibt und wie die Auswahl der Filme erfolgte.

Bad Vilbel. Bereits am Freitag stand das Gerüst für die große Leinwand. Und auch anderweitig liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Mittendrin ist natürlich auch Dennis Di Rienzo, seit Anbeginn (also seit 1992) für das Kino Alte Mühle und das Open-Air-Kino (ab 1993) zuständig.

„14 Filme haben wir wieder im Programm“, freut sich Di Rienzo. „Da ist garantiert für jeden etwas dabei.“ Denn dafür hat er gesorgt: Lange im Voraus ist er auf der Suche nach Open-Air tauglichen Filmen. Auch die Zuschauer wurden dabei in die Filmwahl mit einbezogen. „Wir haben ja unser Publikumsvoting, das im Mai auf Facebook stattfindet“, erklärt er. Somit konnten die Besucher mitbestimmen, was sie sehen wollen. In diesem Jahr haben das drei Filme geschafft: „Dieses bescheuerte Herz“, „Die Verlegerin“ und „Jim Knopf“. Dass es Jim Knopf auf die Leinwand schafft, hat allerdings noch einen anderen Grund. Das Open-Air-Kino ohne Kinderfilm ist nämlich undenkbar.

Neun neue Filme

Doch nicht jeder Film taugt auch für das Open-Air-Kino, sagt Di Rienzo. „Das Filmkonzept muss einfach passen. Für jede Zielgruppe muss es etwas geben. Anspruchsvolle, lustiges, actionreiche Filme. Diesen Sommer hatten wir da großes Glück: Es kommen viele gute Filme ins Kino, von denen wir ja auch neun mitnehmen.“

Daher ist Di Rienzo bereits lange im Vorfeld auf der Suche nach den richtigen Filmen. „In den vergangenen Jahren bin ich teilweise noch persönlich zu den Verleihern gefahren, habe um jeden Film kämpfen müssen. Dieses Jahr war das ganz anders“, berichtet er. „Da die Alte Mühle im vergangenen Jahr unter die zehn beliebtesten Kinos Deutschlands gewählt wurde, gab es da gar keine Probleme. Letztlich hatte ich 25 Filme unter denen ich auswählen konnte, da tat es mir schon fast leid, manche Filme nicht zu nehmen.“

So kam das Open-Air-Kino auch an die Previews, also Filme die vor dem offiziellen Kinostart gezeigt werden. „Dieses Jahr sind das vier Streifen, an die wir wahrscheinlich sonst gar nicht rangekommen wären“, freut sich Di Rienzo und nennt als Beispiel „Mission Impossible Fallout“. „Normalerweise macht Paramount überhaupt gar keine Previews in Open-Air-Kinos. Für uns gibt es aber eine Ausnahme. Einfach großartig!“

Sicherheit geht vor

Auf einen Film freut sich Di Rienzo ganz besonders: Mamma Mia 2. „Der erste Teil war damals der Renner. Bei Teil zwei war ich skeptisch, am Ende wärmen sie bloß die alten Songs auf“, befürchtete der Kinochef. Gestern Abend habe er jedoch in den Soundtrack reingehört und sei echt überrascht gewesen: „Da ist nichts Altes dabei und sogar viele unbekanntere Abba-Songs! Jetzt bin ich echt gespannt.“

Doch auch sonst gibt es einige Neuerungen. „Sicherheit geht für uns natürlich immer vor“, sagt Di Rienzo. „Viele alte Open-Air-Kino-Gänger werden sich vielleicht noch erinnern, dass wir früher nur einen Mittelgang hatten. Mittlerweile sind wir bei fünf Fluchtwegen angelangt. Falls also etwas passieren sollte, gibt es keine Staus.“

Das hatte jedoch eine andere Folge: „Durch die zusätzlichen Gänge fallen natürlich Sitzplätze weg“, sagt Di Rienzo. Doch auch dafür haben die Organisatoren eine Lösung gefunden. Die Leinwand ist nun ein Stück nach links gerückt, dadurch sind 200 neue Plätze entstanden, so dass wieder 1 500 Zuschauer Platz finden. „Als Folge mussten wir dann allerdings auch die Technik neu justieren“, erzählt Di Rienzo: „Also saßen wir abends hier und haben ausgerechnet, wie das alles passt. Es wird also nie langweilig, es gibt immer etwas zu tun und zu optimieren.“

Auf eines ist Di Rienzo besonders stolz: „Das Open-Air-Kino ist über die Jahre hinweg zu einer Institution geworden. Ob Feuerwehr, Polizei, Betriebshof, Schwimmbadteam oder Stadt, von allen Seiten gibt es nur Unterstützung.“ Und das zeige sich auch bei den Besuchern: „Wir erhalten viele Zuschriften und 99 Prozent davon sind positiv, ein Prozent höchstens kritisch. Wo gibt’s denn heute so was noch?“


Weitere Informationen zum Open-Air-Kino im Freibad auf Seite 2.