Am frühen Freitagnachmittag herrscht reger Betrieb im DRK-Kleiderladen in der Homburger Straße 58. Das Angebot des Kreisverbandes Friedberg wird im Mai 2015 drei Jahre in Karben bestehen, und es erfreut sich zunehmender Beliebtheit.
Karben. „Wir haben viele Stammkunden“, sagt Team-Leiterin Christa Cooper zufrieden und freut sich über die zahlreiche Kundschaft. Im Durchschnitt kauften pro Tag zwischen 20 und 25 Kunden ein, viele kämen noch dazu, die nur schauten.
Die Auswahl ist enorm. Damen-, Kinder- und Herrenbekleidung in allen Farben und Ausführungen; Hemden, Kleider, Sakkos und Blusen hängen an zahlreichen Ständern nach Größen sortiert. Noch herrscht die Winterkleidung vor, warme Pullover, Jacken, Mäntel. Wegen der vielen, vielen Jeans, die im Nebenraum auf den Tischen und in den Regalen nach Größen sortiert liegen, liefen im Kleiderladen gerade Jeans-Aktionswochen. „Letzte Wochen haben wir 60 Jeans verkauft“, sagt Christa Cooper. Die Hose zu 1,50 Euro. Insgesamt herrschen niedrige Pauschalpreise vor, Pullover, Röcke, Blusen gibt es meist zu 5,50 Euro. Besondere Stücke, etwa Abendkleider oder Markenartikel, werden schon einmal teurer verkauft. Das Schönste aber sei, findet Gertrud Thadday, „hier kann jeder einkaufen“. „Gerade ist der Kommunionsanzug verkauft worden“, informiert Angelika Egerland in die Runde und zieht der Kleiderpuppe, die zuvor mit dem Anzug bekleidet war, neu an. Insgesamt, verrät Thadday, würden qualitativ hochwertige Artikel mit Markenlabel sehr schnell verkauft.
Der DRK-Kleiderladen wirkt dabei in viele Richtungen sozial. Eine Gruppe von mittlerweile 29 Frauen arbeitet ehrenamtlich im Kleiderladen mit, einige schon über 80 Jahre alt. Einige, erzählt Christa Cooper, seien zu uns gekommen, weil sie wieder „unter Leute“ wollten. Gerade die älteren Frauen haben hier wieder sozialen Anschluss gefunden. Zu der Zusammenarbeit im Team komme noch der Umgang mit den Kundinnen und Kunden. Die würden oft die freundliche Bedienung loben. Die Stammkunden, darunter Bewohner aus den Altenheimen, werden hier oft zu guten Bekannten, und gelegentlich ist Zeit zu einem kleinen Plausch bei einer Tasse Kaffee, bemerken Ute Lang und Gertud Thadday.
Gute Kontakte bestünden, so Christa Cooper, zur Caritas und sozialen Diensten. So würden auf Anfrage schon einmal Notausstattungen für Menschen in sozialen Notlagen zusammengestellt. Sie halte Kartons mit einer Erstausstattung für Kleinkinder parat, ergänzt Angelika Egerland.
Außerdem erhielten Bezieher von Unterstützungsleistungen 20 Prozent Nachlass. Und: Mit dem Secondhandladen, so Christa Cooper, werde ein Beitrag zu Nachhaltigkeit geleistet: „Man muss ja gute Kleidung nicht wegwerfen, sondern kann sie zu uns in den Secondhandladen bringen.“ Auch fließe der Erlös durch den Kleiderverkauf in Projekte des Deutschen Roten Kreuzes, so Cooper.
Kleiderspenden werden gerne entgegengenommen, besonders erfreut sind die Damen über solche Abgaben, wo die Kleidung gewaschen, ordentlich zusammengelegt und sortiert ist. Doch manchmal werden Sachen abgegeben, „da wollen wir nicht in die Säcke greifen“, gesteht Ute Lang. Von den ehrenamtlichen Damen werden Kleiderspenden nicht gewaschen oder repariert. Was nicht im Laden Verwendung findet, wird über das DRK weiterverkauft, so Cooper. Die Gruppe würde sich zudem über weitere Helfer und Helferinnen freuen. Mindestens zwei Frauen betreuen je Schicht den Laden.