Für Wanderer, Jogger, Spaziergänger ist der Karbener Stadtwald ein Erholungs-Eldorado. DochEr beschert der Stadt sogar finanziell einen kleinen Gewinn. Das zu diskutieren – so weit kommt die Politik nicht: Die SPD bricht einen Streit los. Dabei wird der Wald zur Nebensache.
Karben. Die grüne Lunge im Osten der Stadt soll in diesem Jahr einen kleinen Gewinn von 19 000 Euro in die Stadtkasse erwirtschaften. Mit diesen Zahlen beschloss das Parlament den Waldwirtschaftsplan einstimmig. Die Opposition enthielt sich ihrer Stimmen.
Erstmals hat die Regierung von Bürgermeister Guido Rahn (CDU) dem Parlament aufgeschlüsselt, welche Ausgaben im Wald wofür anfallen. Nun können die reinen Kosten des Waldes dessen Erträgen gegenüber gestellt werden. Heraus kommt das Plus.
Mehr Transparenz?
„Wir wollen eine bessere Transparenz erreichen“, sagt Guido Rahn. Dadurch sei „erstmals aufgefallen, dass dort jemand seit zehn Jahren für 9000 Euro Müll aufsammelt“, nämlich ein städtischer Mitarbeiter, der rund um den Trimm-Dich-Pfad aufräumt. Und die Sicherung des Areals rund um den Waldkindergarten „Matsche Pampe“ kostet pro Jahr 5000 Euro.
Warum der Stadt-Mitarbeiter vom Forstamt abgerechnet werde, versteht Grünen-Stadtverordneter Achim Wolter aus Rendel nicht. „Das ist nicht logisch, wurde aber vor zehn Jahren so gemacht“, sagt Rahn. Nachdem es nun aufgefallen sei, „werden wir das überdenken“. Allerdings: Ob der Wirtschaftsplan für den Wald belastbar sei oder nicht, könne man gar nicht sagen, kritisiert Wolter. Denn auf der entscheidenden Ausschusssitzung habe Rahn gefehlt und niemand habe Auskunft geben können. „Das ist nicht gut gelaufen“, räumt der Bürgermeister ein. Nach dem einstimmigen Votum im Magistrat sei er davon ausgegangen, „dass das so durchgeht“.
Einige Fragen der Stadtverordneten hatte Rahn noch im Vorfeld der Parlamentssitzung beantwortet. Und auch während dieser bot er mehrfach an, weitere Fragen zu beantworten. Das bremste die Kritik der SPD nicht aus: „Fehlende Transparenz“ wirft ihr Stadtverordneter Kai-Uwe Engel dem Rathauschef vor. Das sieht Rahn anders: Alle Zahlen lägen vor und „wenn Sie noch Fragen haben, stellen Sie sie doch“. Was nur Achim Wolter nutzt: Wie zum Beispiel die 41 000 Euro für den Verkauf von Ökopunkten zustande kommen sollten. Einfach dadurch, dass die Stadt sie dieses Jahr gegenrechnet, wenn beim Erschließen von Baugebieten Öko-Ausgleich geschaffen werden muss, sagt Rahn. (den)