Nidderau. Bei den Eltern an der Schule herrscht Ratlosigkeit: Warum stocken trotz Zusage des zuständigen Amtes in der Kreisverwaltung die Sanierungsmaßnahmen? „Außer dem Bau der neuen Mensa ist seit 40 Jahren nichts mehr am Schulgebäude getan worden“, kommentiert die Elternbeirats-Vorsitzende Sonja Jüngling den gegenwärtigen Zustand.
Dabei war die Schulleitung erst in diesem Frühjahr vom zuständigen Amt für Schulwesen, Bau- und Liegenschaftsverwaltung und dem damit beauftragten Architektenbüro bei einem Ortstermin in der Schule über den Umfang und den zeitlich Ablauf der geplanten Baumaßnahmen informiert worden. So sollten etwa die Toilettenanlagen, die sich nach Aussage Jünglings „seit längerem schon in einem katastrophalen Zustand“ befinden, in den Sommerferien saniert werden.
Die Schulleitung hatte daraufhin neue Raumpläne erarbeitet, damit der Schulunterricht ungestört hätte aufgenommen werden können. Lehrer, Schüler und Eltern wurden informiert. Als jedoch zu Beginn des neuen Schuljahrs noch nichts passiert war, war die Enttäuschung groß. Seither sind drei Monate ins Land gegangen, „und an der Toilettensituation, hat sich nichts geändert“, meint Jüngling verärgert. „Was man von einer Behörde zumindest erwarten kann, ist eine Aussage über den Grund der Verschiebung und einen neuen Terminvorschlag.“ Dass die Toiletten dringend sanierungsbedürftig sind, darüber dürfte auch in der Kreisverwaltung kein Zweifel mehr bestehen. Schuldezernent Matthias Zach (Grüne) ist zwar erst seit drei Wochen im Amt, war jedoch vor kurzem noch als Niederdorfeldener Bürgermeister mit seinen Kollegen Gerhard Schultheiß (Nidderau) und Ludger Stüve (Schöneck, beide SPD) in der Schule, um sich über die Situation zu erkundigen. Übereinstimmend hatte man bei diesem Termin den schlechten Zustand der Toiletten moniert und auch die brandschutztechnische Sanierung angemahnt.
Im neuen Amt verweist Zach auf die Anordnung des Regierungspräsidiums, größere Investitionen zu verschieben. Ob die Arbeiten an der Nidderauer Schule denn im Haushalt 2012 vorgesehen sind, konnte der Grünen-Politiker gegenüber der FNP allerdings nicht beantworten. Das müsse zum einen der Kreistag bei seinen Haushaltsberatungen festlegen. Zum anderen habe der Regierungspräsident dazu das letzte Wort. Die kurzfristige Verschiebung der Sanierung an der Suttner-Schule sowie die Verzögerung anderer Bauprojekte sei Folge von Sparauflagen durch das Regierungspräsidium.