Bad Vilbel. Auf 115 Gesichtern war im Kulturforum zu sehen, wie sich Anspannung in Vorfreude verwandelte: Das Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) verabschiedete den Abitur-Jahrgang 2010. Der Notendurchschnitt lag bei 2,3, im Vorjahr bei 2, 36. Bevor sie das begehrte Reifezeugnis in Händen halten konnten, bekamen die Gymnasiasten noch einmal weise, freundliche wie fürsorgliche Worte mit auf den Weg. Das Magistratsmitglied Hildegard Nölke (CDU) sprach von der großen Sorge, mit der viele Eltern und Großeltern den Weg der Schüler begleitet hätten. Das Kollegium habe wieder einmal das Unmögliche vollbracht, sagte Elternbeiratsvorsitzende Christa Faust und dankte den Pädagogen für ihre gute Arbeit. Sie blickte aber auch in die Zukunft jenseits der Schulmauern, gab ihnen eine amerikanische Weisheit mit auf den Weg: „Der Kopf ist wie der Magen. Es kommt nicht darauf an, wie viel du hineintust, sondern wie du es verdaust.“ Den Schülern riet sie, ihre Freunde nicht zu vergessen, Toleranz zu üben, mit Meinungen auch gegen den Strom zu schwimmen – und die Welt zu verbessern.
Die Lehrerrede zur Verabschiedung hielt Studienrätin Elke Kaldenbach. „Sie kennen den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik; Sie können den Abstand der Flugbahnen zweier Flugzeuge berechnen“, sagte sie und löste ein befreiendes Lachen im Auditorium aus. „Wir müssen unseren Garten bestellen.“ Sprich: die Schüler sollten sich „eine Aufgabe suchen, die Sie erfüllt und glücklich macht.“ Diese Berufung hat Julian Corbet bereits gefunden.
Er und Tobias Hölzle erarbeiteten sich beide die Traumnote 1,0. Drittbeste des Abi-Jahrgangs war Maria Uhlmann (Notenschnitt 1,1.) „Es gibt kein besonderes Konzept“, antwortete Corbet auf die Frage, ob so ein Erfolg planbar sei. Er möchte in Frankfurt Physik studieren und Wissenschaftler werden. Er dankte Chemielehrerin Brigitte Cibes und Mathematiklehrerin Agnes Jung.
Für musikalische Töne sorgten Hagen Poetsch mit einer Chopin-Etüde, das Ensemble A 4 sowie Miriam Bitterling am Piano und Sängerin Rebecca Döbler mit einer umgetexteten „Tote Hosen“-Ballade „Weil wir noch Freunde sind“ mit der launigen Textzeile „Wir haben das Abitur / Leben unser Leben nicht in Moll, sondern in Dur“. Launig fiel die von Döbler gehaltene Schülerrede aus.„Wie überlebt das GBG ohne uns“, fragte sie sich und es sei am GBG „alles in allem eine schöne Zeit“ gewesen.