Seit vergangenem Jahr gibt es massive Probleme mit dem undichten Dach der Gronauer Breitwiesenhalle. Jetzt zieht die Stadt die Notbremse und plant kurzfristig statt Ausbesserungen eine 275 000 Euro teure Komplettsanierung von Dach, Boden, Innendecke und Elektrik.
Bad Vilbel. Dass die 30 Jahre alte Gronauer Breitwiesenhalle undicht ist, ist schon länger bekannt. Massiv aufgetreten seien die Schäden Ende vergangenen Jahres, sagt Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer (CDU) – und schließlich während des Starkregens im Mai. Zuletzt habe man eine undichte Stelle zwischen der Halle und dem Vorbau geschlossen. Derweil habe die Stadt untersucht, ob weitere kleinere Maßnahmen Abhilfe schaffen könnten, berichtet Erster Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU) – und steht vor einem durch Bestuhlung fixierten, mit grüner Folie ausgelegten Auffangbecken unter der freigelegten Hallendecke.
Dort tropfte es so stark, dass die Halle nun für zwei Tage gesperrt werden musste, damit die Decke freigelegt und die Statik untersucht werden konnte. „Denn die Flickschusterei bringt uns nicht weiter. Wir müssen an eine große Lösung ran“, betont Wysocki. Kurzfristig habe der Magistrat am Dienstag beschlossen, 275 000 Euro für eine Totalsanierung auszugeben.
Gefahr im Verzug
Dabei handele es sich um außerordentliche Ausgaben, denn es sei „Gefahr im Verzug“, ergänzt Bauamtsleiter Erik Schächer. Die Gelder müssen erst noch von den Gremien freigegeben werden. Dennoch kündigt Schächer an, dass man sofort mit der Sanierung loslegen wolle. Wann genau, sei noch offen, denn es gebe lange Lieferfristen, etwa für den Boden. Doch saniert werden soll von oben nach unten. Los geht es mit dem Dach. Schächer zeigt Fotos des Dachbodenbelags, der unter den Kieselsteinen wellig und rissig geworden ist. „Das Dach wurde bereits mehrfach geflickt“, sagt er und deutet auf dunkle Stellen auf dem Belag.
Nun sollen die Kieselsteine verschwinden. Nach den „leidvollen Erfahrungen“, die er mit Flachdächern gemacht habe, soll nun ein flach geneigtes Dach auf das bestehende Flachdach aufgesetzt werden. Ob es wie gewünscht eine Metallkonstruktion wird, wird noch mit der ausführenden Firma abgesprochen. Ein solches Material halte nicht nur 30, sondern weit über 50 Jahre, erwartet er. Außerdem werden die Regenwasserleitungen verlegt. Statt innen wie früher, werden sie nun als Regenumlauf nach außen verlegt, ergänzt Wysocki.
Wurfsichere Lampen
Dieser Teil der Sanierung ist mit 150 000 Euro der teuerste. Danach geht es zur Deckensanierung für 5000 Euro. Immerhin sind die Platten noch lieferbar und somit auch nicht schadstoffbelastet, freut er sich. 75 000 Euro kostet die Erneuerung des Hallenbodens. Dieser, so Wysocki, habe wegen der Feuchtigkeit seine Rutschfestigkeit verloren. Mit 45 000 Euro schlägt die Erneuerung von Elektrik und Beleuchtung zu Buche. Künftig wird es dann auch wurfsichere Deckenlampen geben. Nächstes Jahr sind dann noch einige Schönheitsreparaturen geplant. Die Holzwände sollen lasiert, die Bestuhlung ergänzt werden. Das Ganze sei ein Gesamtpaket, um die Breitwiesenhalle wieder zeitgemäß auszustatten.
Sperrung ist nötig
Vor der Sperrung für die Sanierung sollen im Oktober und Ende November außerdem noch zwei Großveranstaltungen über die Bühne gehen, eine Deutsche Schau der Kleintierzüchter und eine Rassegeflügelschau. Dann heißt es für die vielen Nutzer, erst einmal Geduld aufzubringen, denn für die Decken- und Bodenerneuerung ist eine Sperrung nicht zu vermeiden. „Aber dafür haben wir dann eine deutlich aufgewertete Halle“, freut sich Schäfer.