Karben. Im ASB-Altenzentrum ist das hoch ansteckende Noro-Virus ausgebrochen. Sowohl Bewohner wie auch Mitarbeiter seien betroffen, berichtet Heimleiter Jörg Malkemus. Das Heim in der Ramonvillestraße in Groß-Karben war zunächst bis Montag geschlossen worden. Mittlerweile ist das ASB-Haus für einen eingeschränkten Publikumsverkehr wieder offen.
Die Zahl der an einem Magen-Darm-Infekt Erkrankten sei rückläufig, berichtet Malkemus. Unverändert acht Bewohner des Hauses zeigten derzeit Symptome der Krankheit. Übers Wochenende seien einige Betroffene gesundet, während es allerdings auch einige Neu-Infektionen gegeben habe. Bei den Mitarbeitern seien von zunächst acht Erkrankten inzwischen vier wieder beschwerdefrei. „Wir haben die Infektionen im Griff“, ist der Heimleiter zuversichtlich. Bei „optimistischer Sichtweise“ hofft er sogar, sein Haus „bis Ende der Woche symptomfrei“ zu haben. Erkrankte Bewohner wurden separiert. Damit soll ein weiteres Ausbreiten des Virus’ verhindert werden.
„Ein solcher Ausbruch ist nicht unüblich für die Jahreszeit“, beruhigt Petra Schnelzer, die Sprecherin des Fachdienstes Gesundheit beim Wetteraukreis. Für ältere Menschen sei die Krankheit jedoch „schwieriger“: „Sie können es nicht so leicht wegstecken.“
Das Noro-Virus führt zu Erbrechen und starkem Durchfall. Dabei drohen Erkrankte stark zu dehydrieren. Außerdem ist die Krankheit hoch ansteckend, kann bereits durch Tröpfchen oder Viren auf Gegenständen übertragen werden.
Deshalb blieb Malkemus nichts übrig, als das Heim über das Wochenende zu schließen. „Auch Angehörige sollten erst einmal ihre Besuche einschränken oder am besten verschieben“, bat der Heimleiter, „um keine weitere Infektionen zu verursachen.“ Auch das Café an der Nidda, das Ausbildungscafé des Berufsbildungswerkes Südhessen, blieb zunächst geschlossen. Diesen Entschluss fällte Malkemus, nachdem das Virus bei Untersuchungen von Bewohnern am Donnerstag definitiv festgestellt worden war.
Im Heim müssen die Bewohner nun mit Einschränkungen leben. Erkrankte stehen in ihren Zimmern faktisch unter Quarantäne. „Sie müssen in ihren Zimmern verbleiben“, erklärt Heimleiter Malkemus. Die Pfleger hätten die Hygienemaßnahmen zusätzlich verstärkt. Beispielsweise werden nun die Hände speziell desinfiziert. Erkrankte Mitarbeiter sind ohnehin von der Arbeit freigestellt. Der Fachdienst Gesundheit stehe in Kontakt mit dem Altenzentrum und prüfe dessen Hygienemaßnahmen. Auch die Heimaufsicht habe den Fall bereits unter die Lupe genommen, berichtet Malkemus. Noch zwei Wochen lang könnten Erkrankte die Viren durch Stuhlgang oder Erbrochenes verbreiten. Deshalb blieben die Hygienemaßnahme weiterhin verschärft – und Besucher sollten sich entsprechend verhalten. (den)