Karben. Der Trend zur Feuerbestattung ist ungebrochen. Rund 80 Prozent aller Bestattungen in Karben sind Urnenbestattungen, lediglich noch 20 Prozent sind Erdbestattungen. Kein Wunder also, dass viele Urnengrabstellen benötigt werden. Auf dem städtischen Friedhof in Kloppenheim ist nun eines der größten Grabfelder für Urnen neu entstanden.
Wer an einem sonnigen Vormittag über den Kloppenheimer Friedhof spaziert, kann die Idylle spüren. Es ist fast niemand da, der Wind bläst die Wolken auseinander und der Blick reicht weit. Auf diesem am Rande der Stadt liegenden Friedhof ist vor Kurzem eines der größten Urnenfelder der Stadt fertiggestellt worden, sieht man einmal vom Urnenfriedhof Klein-Karben ab.
»Mit 100 Grabstellen ist dieser Friedhof nun ausreichend«, sagt Michael Soborka vom Fachdienst Bauen. Sein Kollege Jochen Stöhr hat diese Urnengrabstelle verantwortlich geplant und alles genau dokumentiert.
Das 16 mal 16 Meter große Feld auf dem Friedhof in Kloppenheim verfügt über Wege, die Menschen mit Rollatoren bequem befahren können. Die Firma Schmidt aus Rosbach hat das Feld in dreiwöchiger Bauzeit angelegt. Rund 35 000 Euro hat es gekostet. Die Baumaßnahme ist Teil des umfangreichen Investitionsprogramms der Stadt für die städtischen Friedhöfe, das der Magistrat den Ortsbeiräten und Ausschussmitgliedern bereits vorgestellt hat. So war zwischen 2015 und 2018 der Wegebau mit 17 400 Euro dabei, ebenso die Parkplatzerweiterung und die Sicherung des Hanges.
Trauerhalle sanieren
Für das kommende Jahr ist in Kloppenheim der Bau eines Querweges mit einem kleinen Platz für rund 25 000 Euro vorgesehen. Während 2021 keine Investitionen vorgesehen sind, soll ein Jahr später für ebenfalls geplante 25 000 Euro ein Weg von der Treppe zur Trauerhalle neu angelegt werden. Die Sanierung der Trauerhalle ist dann bis 2023 vorgesehen.
Der Anlage des rechteckigen Urnengrabfeldes sind vorher Urnengrabstellen auf anderen Friedhöfen vorausgegangen. In Groß-Karben wurde der Anfang mit einem kleinen, zwölf Meter messenden Rondell gemacht, in dem sich 32 Grabstellen befinden. Nachdem die Gräber rasch belegt waren, wurde ein zweites Rondell errichtet, inzwischen gibt es schon ein drittes. Petterweil und Burg-Gräfenrode haben jeweils ein 14 Meter Durchmesser umfassendes Rondell mit je 60 Grabstellen. In Okarben und Rendel gibt es kleinere Grabstätten für je 32 Urnen. Solche Rondelle, in denen die Urnen kreisförmig zwischen Rasenbereichen angeordnet sind, erfreuen sich größerer Beliebtheit als die Urnenwände. Diese werden auch als nicht sehr ästhetisch eingestuft und sollen in Karben deshalb nicht mehr gebaut werden.
Pflege an Firma
Da die Nutzungsrechte dort nach Angaben von Bürgermeister Guido Rahn nicht vor 2029 ablaufen, sei an einen Abbau der nicht mehr gewünschten Wand nicht zu denken.
Mit den Urnengräbern- und -rondellen wolle die Stadt »mehr Struktur auf die Friedhöfe bringen«, wie Rahn sagt.
Während die Pflege der städtischen Friedhöfe weitgehend durch Mitarbeiter des Bauhofes geleistet wird, ist Kloppenheim eine Ausnahme. Hier wurde die Firma Balmer mit der kompletten Pflege seit Juli an beauftragt. Zudem hat eine Fremdfirma auch die Hecken der anderen Friedhöfe geschnitten.
Das geht aus einer Antwort des Magistrats auf eine Anfrage der SPD in der Stadtverordnetenversammlung hervor. Darin ging es um Fragen nach der Unterstützung des städtischen Bauhofes und der Grünpflege. In der Antwort heißt es, die Stadt und der Bauhof würden diverse Firmen mit Grünarbeiten beauftragen. Es handele sich einerseits um wiederkehrende Pflegeaufträge, aber auch um Einzelmaßnahmen, wie etwa schwierige Baumpflegearbeiten, größere Umgestaltungen von Grünanlagen oder die Demontage des alten Stammgleises. Die Antwort listet diverse kleinere und größere Arbeiten auf, größter Posten ist die Demontage des Stammgleises für rund 28 000 Euro. Für rund 6400 Euro wurden zudem Staudenbeete gepflegt. Was den Kostenvergleich angehe, so ergäben sich nur leichte Vorteile für die Fremdvergabe. Allerdings erlaube eine Fremdvergabe auch, die Bauhofmitarbeiter in Spitzenzeiten zu entlasten oder personelle Engpässe vorübergehend aufzufangen.