Karben. Neue Parkregeln, Leerstand, keine Belebung vor Ort. In den vergangenen Monaten haben gleich mehrere Themen rund um die Neue Mitte nicht nur die städtischen Verantwortlichen umgetrieben. Die Eigentümerin äußerte sich nicht – und bezieht jetzt überraschend Stellung zu vielen Themen.
Leerstand, kurze Parkdauer, mangelnde Kommunikation. Die Situation rund um die Neue Mitte hat in den vergangenen Monaten nicht nur positive Schlagzeilen gemacht. Die Lage zwischen Stadt und Eigentümerin wirkte festgefahren. Sogar von Mietvertragskündigungen war die Rede. Jetzt hat sich die IMAXXAM Asset Management GmbH als Eigentümervertreterin zu Wort gemeldet. »Aufgrund vertragsrechtlicher Angelegenheiten waren uns Ende 2024 die Hände gebunden, zu dem Thema Stellung zu nehmen.«
Parkdauer
wird erhöht
Ein Rückblick. Die Stadt Karben wünschte sich einen »stärkeren Austausch mit der Eigentümerin«, gerade wenn es um das Thema Platzbelebung geht. Stadt-Pressesprecher Dominik Rinkart sagte damals: »Verglichen mit der damaligen Planung würden wir uns deutlich mehr Engagement seitens der Eigentümerin wünschen, um die Aufenthaltsattraktivität auf dem Platz zu verbessern.«
Als dann die Parkdauer vor Ort – ohne Absprache mit der Stadt, wie Bürgermeister Guido Rahn (CDU) betont –, auf eine Stunde festgelegt wird, scheint die Lage zu eskalieren. Für die Karbener CDU sei das »unverschämte Maßnahme ohne jede Not, denn es gab und gibt an dieser Stelle kein gravierendes Parkplatzproblem durch Dauerparker«. Die Christdemokraten wollten der Eigentümerin gar mit der Kündigung des Mietvertrags für die Stadtbücherei drohen. Der Haupt- und Finanzausschuss sei darüber überparteilich einig gewesen, auch wenn eine tatsächliche Kündigung nur das letzte Mittel der Wahl bleibe.
Neue Mieter
im Laufe des Jahres
Jetzt bezieht die Eigentümerin IMAXXAM Asset Management GmbH Stellung. Natürlich stehe eine Belebung der Neuen Mitte im Fokus. »2025 wird es frischen Wind geben. Ein Mobilfunkbetreiber, ein Immobilienbüro und ein italienischer Feinkosthandel mit angeschlossenem Bistro werden ins Erdgeschoss des Gebäudekomplexes einziehen.« Die dortige Fläche von rund 400 Quadratmetern werde in drei Nutzungseinheiten aufgeteilt. »Die Fläche war ursprünglich nur als Gastro-Fläche genehmigt und stand coronabedingt leer. Um dem entgegenzuwirken, haben wir eine Umnutzungsgenehmigung bei den Behörden beantragt, die im Dezember 2024 final erteilt wurde.« Darüber hinaus spreche man mit allen Mietern und der Stadt bezüglich weiterer attraktiver Angebote. »Uns ist sehr daran gelegen, dass der Standort Karben weiterhin an Attraktivität gewinnt.«
Und auch für das Parken kündigt die Eigentümervertreterin Veränderungen an. Grundsätzlich sollte jedoch die Tiefgarage als erste Option genutzt werden. »Hier können Kunden sogar zwei Stunden kostenfrei und witterungsgeschützt parken. Entsprechende Voucher für die freie Parkdauer können die Kunden von den jeweiligen Mietern erhalten.« Die Tiefgarage soll besser ausgeschildert werden. »Hier gibt es neben ausreichenden Stellplätzen auch die Option, Fahrzeuge für einen längeren Zeitraum abzustellen. «
Mit Blick auf die Außenstellplätze seien die Parkregeln und -konditionen ebenfalls seit Eröffnung komplett gleich geblieben. »Bei den Außenstellflächen handelt es sich um Feuerwehraufstellflächen, Halteverbotszonen sowie gesondert gekennzeichnete Flächen, auf denen die maximale Parkdauer schon immer bei 60 Minuten mit Parkscheibe lag.«
Daran sei sich leider nur nicht gehalten worden. So sei es zum Betreiberwechsel zu »Fairparken« – und damit auch zu den neuen Schildern und dem Überprüfen der Vorschriften – gekommen. Den Frust über die Änderung haben die Verantwortlichen wahrgenommen. »Im Zuge der entstandenen Diskussion rund um die Parkraumbewirtschaftung sind wir jedoch gern bereit, die Parkdauer der gekennzeichneten Außenflächen ab sofort auf zwei Stunden zu erhöhen. Wir werden in Absprache mit den Mietern genau schauen, wie sich diese Parkzeitausweitung auf die Kundenfrequenz auswirkt. Für längere Aufenthalte und Dauerplätze soll bitte weiterhin primär die Tiefgarage genutzt werden.«
Von Patrick Eickhoff