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Neues Brandschutzzentrum

Auf dem jetzigen Park-und-Ride-Platz und angrenzenden Flächen hinter dem Bahnhof und dem Wohnquartier Quellenhof soll das neue Brandschutzzentrum gebaut werden. Foto: Patrick Eickhoff
Auf dem jetzigen Park-und-Ride-Platz und angrenzenden Flächen hinter dem Bahnhof und dem Wohnquartier Quellenhof soll das neue Brandschutzzentrum gebaut werden. Foto: Patrick Eickhoff

Bad Vilbel. Die Quellenstadt soll ein neues Brandschutzzentrum bekommen. Der neue Standort steht fest. Klar ist: Der Bau wird kein günstiges Unterfangen. Wie zukunftsfähig ist der Standort der Freiwilligen Feuerwehr Bad Vilbel am Sportfeld? Wer vorige Woche am Donnerstagabend im Haupt- und Finanzausschuss den Worten von Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU) aufmerksam folgte, der konnte nur zu einem Schluss kommen: überhaupt nicht. Auf der Tagesordnung stand der »Grundsatzbeschluss für ein neues Brandschutzzentrum in Bad Vilbel«. Wysocki führte aus: »Heute ist ein besonderer Tag für die Feuerwehr und die öffentliche Sicherheit in unserer Stadt. Das Thema beschäftigt uns über acht Jahre.«
Der aktuelle Feuerwehrstützpunkt Kernstadt wurde im Jahr 1990 fertiggestellt. 2015 wurde eine zusätzliche Fahrzeugleichtbauhalle auf einem Nachbargrundstück ergänzt. Der Bürgermeister blickte zurück: »1991 gab es einen Bedarf von acht Fahrzeugen, bei einer Kapazität von zehn. Wir hatten 20 Prozent Reserve. Heute gibt es einen Bedarf von 22 Fahrzeugen und Anhängern und eine Kapazität von 14.« Wysocki nahm die Anwesenden mit in den Prozess von Machbarkeitsstudien und Standortfragen. Man habe viele Varianten geprüft. Von einer Erweiterung am aktuellen Stützpunkt bis zu einem Neubau auf dem benachbarten Sportfeld. »Wir haben auch die Polizei angefragt, ob wir den Bereich mitnutzen können. Sie wollte allerdings am Standort festhalten.«
Schnell sei deutlich geworden, dass sich viele Standorte einfach nicht eignen würden. Klar war immer: Das neue Gebäude muss groß genug sein, um die notwendigen baulichen Anlagen gemäß Brandschutzförderrichtlinie und DIN unterzubringen und so zentral gelegen sein, dass eine schnelle Erreichbarkeit durch die Einsatzkräfte gewährleistet ist, da nur so die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist von zehn Minuten eingehalten werden kann. »Die schnelle Erreichbarkeit spielt natürlich eine ganz entscheidende Rolle.«
Aus dem Parkplatz
wird ein Parkdeck

Wie viele Varianten ins Auge gefasst und letztlich verworfen wurden, zeigte der Vortrag von Wysocki eindrücklich. Die Variante, die es letztlich geworden ist, trägt den Buchstaben K. Entstehen soll das neue Brandschutzzentrum auf dem jetzigen Park-und-Ride-Parkplatz und angrenzenden Flächen hinter dem Nordbahnhof. Das Gebäude soll u-förmig werden und über den Fahrzeughallen Platz für Büroräume bieten. Das neue Brandschutzzentrum soll Platz für 30 Fahrzeuge haben.
»Mit diesem Gebäude decken wir den Bedarf ab 2030 und sind auch für 2050 gerüstet.« Wysocki erläuterte, dass man Reserve eingeplant habe. Der jetzige Parkplatz solle als Parkdeck mit 92 Stellplätzen realisiert werden. Die Kostenschätzung für den Neubau des Brandschutzzentrums beläuft sich auf rund 38 Millionen Euro. Die Kosten für das Parkdeck und den Rückbau des Parkplatzes belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Das Land Hessen fördert den Neubau mit etwa 1 223 900 Euro. Wysocki weiter: »Wir müssen handeln. Wir können jetzt schon nicht mehr alle Fahrzeuge in den Hallen unterbringen.« Es handele sich um eine Machbarkeitsstudie. »Planungsrecht, Baurecht. Es sind noch viele Schritte zu gehen. Aber wir müssen uns jetzt auf den Weg machen. Der Druck am Bestandsgebäude ist da.«
Einstimmiger Beschluss
Alle elf anwesenden Ausschussmitglieder stimmten einstimmig für den Beschluss. Nachfragen kamen von den Grünen. Jens Matthias bedauerte etwas, dass das neue Parkdeck weiter weg vom Bahnhof sei als der jetzige Parkplatz. »Mobilität verändert sich bis 2050 auch.« Andreas Lohbeck wollte wissen, ob Parkplätze wegfallen. Wysocki bestätigte dies. »Es sind um die 20 weniger. Aber mit Blick auf die aktuellen Auslastungszahlen ist das verkraftbar.«
Final abgestimmt über den Antrag wurde in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 2. Juli, die erst nach Redaktionsschluss für diese Ausgabe des Bad Vilbeler Anzeigers stattfand.
Von Patrick Eickhoff