Große Erleichterung beim Pétanque-Club Petterweil: Der Verein kann im kommenden Frühjahr auf das ungenutzte Sportgelände in Okarben umziehen und dort seine Bahnen für das Boule-Spiel anlegen. Es soll einen Pacht- und Mietvertrag mit der Stadt geben, der das Vereinshaus am Klingelwiesenweg und einen Teil des Sportgeländes umfasst.
Karben. Ein Versprechen auf die Zukunft hat Stadtrat Friedrich Schwaab (CDU) zur außerordentlichen Mitgliederversammlung des Petterweiler Pétanque-Clubs mitgebracht: Es sind die Schlüssel für das Vereinshaus und die Außentore des umzäunten Sportgeländes in Okarben. „Ihr könnt sofort loslegen und eine Bestandsaufnahme machen, welche Renovierungsarbeiten im Vereinsheim nötig sind“, erklärt Schwaab.
Pure Erleichterung und Freude spricht aus dem Gesicht von Vereinschef Heiko Hoffman, als er den Schlüsselbund in Empfang nimmt. Denn nun ist klar, wie es mit dem Verein weitergehen kann. Da im Juni der Mietvertrag für das bisherige Vereinsdomizil in der Pfarrer-Flick-Straße 6 in Petterweil gekündigt wurde, hatte sich der Club bereits Monate zuvor mit der Bitte um Hilfe an die Stadt gewandt. Dem Verein war im Sommer 2016 die Miete um 140 Prozent erhöht worden. Die geforderten monatlichen 1500 Euro konnte und wollte der Verein auf Dauer nicht tragen.
Mietvertrag steht
Eine Stunde lang erläuterten Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und Stadtrat Friedrich Schwaab den Mitgliedern das Angebot der Stadt. „Ihr erhaltet einen Mietvertrag mit Hausrecht für das ehemalige Vereinsheim ,zum Selbstausbau’ auf dem Sportgelände Okarben“, erklärt Rahn. Und auf der Freifläche könne der Verein seine Boulebahnen anlegen. Platz sei auch für die geplante Halle. Etwa 2000 Quadratmeter ist das ins Auge gefasste Gelände groß und umfasst nur einen Teil des insgesamt 12 000 Quadratmeter großen Sport- und Freizeitgeländes in Okarben. Notwendig für die neue Nutzung durch den Pétanque-Club Petterweil ist ein Bebauungsplan, den die Stadt bereits in die Wege geleitet hat. Bürgermeister Rahn rechnet mit einer Bearbeitungszeit von neun Monaten. Das bedeute, dass im nächsten April oder Mai das Baurecht erteilt werden könne.
Auch über die Finanzierung sind sich der Verein und die Stadt einig. Für die Sanierung des Vereinsheims in Eigenarbeit erhält der Club einen Zuschuss von 10 000 Euro. Außerdem stellt die Mainova eine Spende in gleicher Höhe in Aussicht. Die Außenanlage mit vier bis acht Boulebahnen muss der Verein selbst anlegen.
Richtig teure Halle
Richtig teuer wird dagegen mit etwa 100 000 Euro die geplante Halle, in der bei schlechtem Wetter und im Winter Boule gespielt werden kann. Der Verein will die Halle außerdem errichten, weil er dann große Turniere wie die Hessen-Meisterschaft oder die Deutsche Meisterschaft ausrichten kann.
Guido Rahn stellte dem Verein dafür eine Anschubfinanzierung in Höhe von 50 000 Euro in Aussicht: „Ihr bekommt eine Riesenfläche, ein Vereinsheim und eine Anschubfinanzierung für die Halle, damit ist der Verein zukunftsfähig und kann wachsen“, so der Bürgermeister.
Hochzufrieden zeigen sich der Vorstand und die Mitglieder nach nervenzerrenden Monaten der Ungewissheit. „Damit ist endlich klar: Wir haben eine neue Heimat gefunden“, sagt Vorsitzender Hoffmann.
Nun kommt viel Arbeit auf den Verein zu. Die Mitglieder wollen Schritt für Schritt vorgehen: Zuerst das neue Vereinsheim herrichten, dann die Boulebahnen anlegen und als letzten Schritt den Hallenbau planen. „Wir werden eine Präsentation erarbeiten, wie wir uns das Vereinsgelände vorstellen und in den Dialog mit der Stadt und dem Ortsbeirat Okarben gehen“, kündigt Hoffmann an. Und: „Wir wollen den Mietvertrag in der Pfarrer-Flick-Straße verlängern“, so Hoffmann. Das verschaffe dem Verein Zeit, das neue Vereinsheim herzurichten und die Boulebahnen anzulegen. Der Spielbetrieb mit Veranstaltungen werde normal weitergeführt.