Karben. Kopfschütteln in der Elisabethenstraße in Groß-Karben. Der Neubau von fünf Doppelhäusern soll Ende der Woche weitgehend ohne Änderungen im Stadtparlament verabschiedet werden. Gegen das Vorhaben, die freie Fläche so eng zu bebauen, ist nicht nur der Widerstand unter den Anwohnern groß. Auch im Groß-Karbener Ortsbeirat sorgt es für Kopfschütteln.
Derzeit ist das frühere Gelände der Gärtnerei Dietz eine Brachfläche mit viel Wildwuchs und Müllablagerungen. Das soll sich nach dem Willen von Stadt und Investor ändern: Zehn Doppelhaushälften sollen auf dem L-förmigen Grundstück entstehen. Die Anwohner haben Angst, dass ihnen damit quasi der Hinterhof zugepflastert wird.
Auf die Kritik aus Nachbarschaft und Politik änderte der Investor seine Pläne in fünf Doppelhäuser. Für diese kommt aus dem Parlament grundsätzliche Zustimmung. „Irgendwann muss man ja mal einen Kompromiss schließen“, sagte der Vorsitzende des Planungsausschusses, Guido Rahn (CDU). Diesen Freitag soll das Parlament für das kleine Neubaugebiet grünes Licht geben.
Der Widerstand aus dem Ortsbeirat ist auch gegen die neuen Pläne deutlich: „Das ist uns immer noch zu eng“, sagt Ortsvorsteher Werner Gold (CDU) bei einer Ortsbegehung unter dem Nicken der Kollegen von CDU, FWG, FDP und SPD. „Das entspricht nicht unseren Forderungen.“ Gegenüber dem ursprünglichen Vorhaben seien die Bauten „nur unwesentlich aufgelockert“ worden, kritisiert Hans-Jürgen Kuhl (SPD).
Pro Haus, schätzen die Ortsbeiräte kopfschüttelnd, blieben lediglich „wohl so 60 Quadratmeter überbaute Fläche“. Auf bis zu drei Meter sollen die Häuser an die Nachbargrundstücke heranrücken. Noch mehr befürchten sie, dass die Elisabethenstraße von den neuen Bewohnern zugeparkt wird. Denn der Plan weist lediglich sieben Auto-Stellplätze aus. 20 müssten es laut städtischer Vorgaben für zehn Doppelhäuser aber sein. Weiterer Kritikpunkt: Der Zugangsweg zu den beiden hinteren Häusern ist nur drei Meter breit. Ob das den Ansprüchen für die Feuerwehr genügt, zweifeln die Politiker stark an. Der Ortsbeirat aber bleibt dabei: Sieben bis acht statt der geplanten zehn Häuser seien für die Fläche verträglich. (den)