Dr. Thomas Stöhr (47), Bürgermeister von Bad Vilbel, ist der neue Präsident des Hessischen Städte- und Gemeindebundes (HSGB), einer der großen Interessenvertretungen der hessischen Kommunen. Er trat am 1. September die Nachfolge des aus dem Amt geschiedenen Präsidenten Paul Weimann, Bürgermeister von Oestrich-Winkel, an.
Bad Vilbel. „Ich pflege Kontakte beispielsweise zur Landesregierung oder anderen Spitzenverbänden und sogar bis auf die europäische Ebene. Dadurch bin ich nicht nur über vieles aktuell und aus erster Hand informiert, sondern kann auch selbst Argumente anbringen aus Sicht eines Bürgermeisters. Als Präsident repräsentiere ich den Verband nach außen, leite die Präsidiumssitzungen und bin auch Sprachrohr des HSGB, zum Beispiel bei der Landesregierung oder bei Anhörungen im Landtag“, umriss Stöhr in einem Presse-Interview seine Aufgaben und fügte hinzu: „Ganz, ganz viele Punkte, die uns in Bad Vilbel betreffen, können wir nicht selbst bestimmen, sondern sind uns beispielsweise vom EU-Recht über Bundes- und Landesrecht vorgegeben. Hier mit die Stimme erheben zu können und auf bestimmte Belange hinzuweisen, liegt im Interesse der übergeordneten Körperschaften, aber auch unserer 405 hessischen Kommunen im HSGB“. Im HSGB ist Thomas Stöhr keineswegs ein Neuling, sondern er ist schon seit mehreren Jahren Mitglied im elfköpfigen Präsidium des HSGB, also dem Führungsgremium. Und sitzt seit seiner Wahl zum Ersten Stadtrat von Bad Vilbel im Jahr 2000 im Finanzausschuss des Gremiums.
Reich wird Stöhr dabei nicht, denn als Entlohnung für die verantwortungsvolle Aufgabe gibt es lediglich eine Aufwandsentschädigung. Die liegt bei etwa zwölf Euro pro Präsidiumssitzung. Getagt wird vier bis fünf Mal im Jahr. Der Verein beschäftigt 40 Mitarbeiter, davon ist etwa die Hälfte Juristen.
Der Hessische Städte- und Gemeindebund (HSGB) ist als Verein mit Sitz in Mühlheim am Main (Kreis Offenbach) organisiert. Von den 421 Städten und Gemeinden des Landes gehören dem HSGB zurzeit 405 Kommunen als Mitglieder an. Hinzu kommen mehr als 100 kommunale Körperschaften des öffentlichen Rechts (zum Beispiel Zweckverbände) als außerordentliche Mitglieder. Die großen Städte sind im Hessischen Städtetag organisiert.
Der studierte Jurist Dr. Thomas Stöhr ist neben seinem neuen Amt als HSGB-Präsident unter anderem noch Mitglied der Verbandskammer des Regionalverbandes Frankfurt Rhein/Main und Vorsitzender des dortigen Planungsausschusses, Mitglied des Präsidiums des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Hessen, Vorsitzender der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Regionalpark Niddaradweg, stellvertretender Vorsitzender der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Biokompostierung Maintal – Bad Vilbel. (sam)