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Neuer Platz kommt gut an

Groß-Karbener Wochenmarktes steht jetzt mittwochs am Bürgerzentrum

Ursula Brix kauft bei Berthold Witzel auf dem Wochenmarkt vor dem Rathaus frischen Rhabarber ein. Foto: Zöllner
Ursula Brix kauft bei Berthold Witzel auf dem Wochenmarkt vor dem Rathaus frischen Rhabarber ein. Foto: Zöllner

Die Sperrung der Ortsdurchfahrt Groß-Karben hatte negative Auswirkungen auf den Wochenmarkt am Hessenring. Daher findet der Markt seit voriger Woche mittwochs von 9 – 12 Uhr auf einem Teil des Parkplatzes beim Bürgerzentrum statt. Hier soll er für die nächsten drei Jahre bleiben.

 

Karben. Es herrscht ideales Markt-Wetter, die Sonne scheint, ein leichter Wind weht. Das Obst und Gemüse bei Berthold Witzel aus Kloppenheim leuchtet in kräftigen Farben und lockt – wie die Blumenvielfalt – die Kunden an. „Wenn ich es einrichten kann, dann versuche ich, regelmäßig auf dem Wochenmarkt einkaufen zu gehen“, sagt Thomas Kilian. Er findet die Ware preiswerter und geschmacklich besser. Der 58-Jährige kauft dort ein, was er gerade an Lebensmitteln benötigt. Er genießt die Atmosphäre: „Hier kommt man mit Leuten zusammen, kann auch nett sitzen und etwas trinken.“

Allerdings vermisst er heute Metzger Baumann. „Der hat heute einen Trauerfall. Aber in der kommenden Woche ist er wieder da“, sagt Gärtner Witzel. Auch Anja’s Käseecke ist ausnahmsweise nicht da; sie wird aber, wie der Metzger, künftig ihren Platz mit dem Rücken zum Ristorante Roma einnehmen.

Witzel findet den neuen Platz von der Optik wesentlich angenehmer als am Hessenring. „Wir müssen schauen, wie sich der Umsatz entwickelt“, sagt der 53-Jährige.

Der neue Standort findet auch bei Frank Becker (51) von Beckers’s Shöpche Gefallen. „Wir hatten durch die Sperrung schon weniger Kundenzulauf und sinkende Umsätze“, berichtet der Standbetreiber, der auch immer samstags auf dem Klein-Kärber Wochenmarkt seine Ware anbietet. „Wir hoffen, dass es hier wieder aufwärts geht“, sagt Becker. Vom Platz her sei es unter anderem durch die Bäume und die Nähe zu den umliegenden Geschäften deutlich schöner. „Theoretisch müssten wir hier einen guten Kundenzulauf haben, allein, weil das Rathaus in der Nähe ist“, glaubt Becker. Er bietet an seinem Stand neben Wein und 20 Biersorten auch Bio-Öl, Honig, Nudeln und Wurstkonserven an. Uriel Görgen von der Zuckerbäckerei Haas ist vom Standort ebenfalls angetan. Aber auch er will zunächst die Umsätze abwarten. Einig sind sich die drei Standbetreiber aber schon jetzt: Wenn das Geschäft vorm Rathaus besser läuft, möchten sie in drei Jahren nicht wieder zurück zum Hessenring.

Wolfgang Hintz (63) besucht jeden Samstag den Wochenmarkt in Klein-Karben vor der Gemeinde St. Bonifatius. „Ich war vergangene Woche erstmals in Groß-Karben und fand die Ware gut. So habe ich mir gedacht, dass ich jetzt auch mittwochs herkomme“, sagt er.

Ursula Brix (67) nutzt die Gelegenheit, dass der Markt näher ins Zentrum rückte: „Der Hessenring war mir immer zu weit. Ich wohne in der Luisenthaler Straße, das ist für mich so viel angenehmer.“

Doch was sie gut findet, ist für Liesel Lorenz eher von Nachteil. „Ich konnte vorher zu Fuß gehen, jetzt muss ich das Auto nehmen“, sagt die 74-Jährige, die seit Jahren schon Kundin ist. Sie möchte den Einkauf auf dem Wochenmarkt nicht missen. „Die Qualität der Ware ist gut, ich weiß, was ich bekomme und wo es herkommt.“ (iz)