94 Abiturienten verabschiedete die Kurt-Schumacher-Schule (KSS) am Freitagabend der Vorwoche. Trotz aller Freude schwang bei der akademi- schen Feier auch etwas Weh- mut mit.
Karben. In der Aula der Kurt-Schumacher-Schule ist kaum noch ein Platz frei. Familienangehörige, Lehrer und natürlich die Abiturienten haben Platz genommen. Kurz zuvor haben sie feierlich den Raum betreten, unter großem Applaus. „Sie haben Einsatz gezeigt, immer ihr Ziel vor Augen gehabt und das Beste gegeben“, bescheinigte als erste Rednerin Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper den Abiturienten.
„Während Ihr Weg Sie bisher täglich an die KSS geführt hat, geht es für viele nun ins Ausland, an die Uni oder in die Ausbildung“, sagte sie weiter. „Sie haben selbst in der Hand, was Sie aus ihrem Leben machen wollen.“ Mut, auch mal gegen den Strom zu schwimmen und Mut, die eigenen Ziele zu erreichen, sollten sie jetzt zeigen.
Lehrer als Busfahrer
Für die Stadt Karben gratulierte Sebastian Wollny (CDU) den Abiturienten, Schulelternbeiratsvorsitzende Anette Völker-Hedderich spricht den vielen Eltern im Saal aus der Seele. „Hat man nicht gerade erst die Schultüte gebastelt?“, fragte sie.
Und natürlich hatten auch die Schüler das Wort, auf der Bühne vertreten von Anne-Sophie Schaar und Oliver Elsner. „Ich werde jetzt eine Metapher bringen“, kündigt Oliver an und bedankt sich bei dieser Gelegenheit gleich bei seinem Deutschlehrer, der ihm dies beigebracht habe. „Lehrer sind Busfahrern sehr ähnlich“, sagte Elsner. „Sie versuchen ihre Fahrgäste bis zur Endhaltestelle, dem Abitur, zu bringen.“ Manche Fahrgäste schafften es geradeso noch in den Bus, andere stiegen bereits einige Stationen zuvor aus. „Ich habe immer Lehrer erlebt, die gesagt haben: ’Bleib doch noch ein bisschen sitzen, wir fahren weiter’, wenn es mal holprig wurde.“
Ein Bläserquartett mit Marie Conradi, Nicole Mik, Sören Scharnagl und Ben Willecke sorgte für die Musik. So wie die Lehrerinnen Melanie Broome und Melanie Gröpl, die sich mit Gitarre und Gesang von ihren Zöglingen verabschiedeten.
Gemischte Gefühle
Nach den Ehrungen für besondere Leistungen, erhielten die Schüler ihre Zeugnisse. Dem Ende der Schulzeit blickten manche Schüler mit gemischten Gefühlen entgegen. „Ich werde es schon vermissen, meine Freunde jeden Tag zu sehen“, überlegte Laura Rühle nach der Veranstaltung. „Die Schulzeit war prägend, aber ich freue mich jetzt auch, meinen eigenen Weg einzuschlagen“, sagte sie. Ins Ausland solle es vorerst gehen, wohin wisse sie noch nicht. Auch Leonie Noll will zunächst ins Ausland, doch hat sie bereits einen genauen Plan, wie es dann weitergeht: „Ich werde ein duales Studium in einer Bank beginnen. Nächstes Jahr geht’s los“, nennt sie ihre Pläne.
Sören Scharnagel hat ebenfalls einen genauen Plan für die Zeit nach der Schule: „Ich werde in Frankfurt Mathematik studieren“, kündigt er an. Überraschend ist das nicht, wurde er doch nur wenige Minuten zuvor während der Feier auf der Bühne für die beste Mathe-Klausur ausgezeichnet.
„Naturwissenschaftliche Probleme zu lösen, finde ich spannend, ich freue mich sehr darauf, neue Dinge zu lernen.“ Doch ein wenig Gedanken macht sich der Abiturient schon: „Ich schätze, es wird eine große Umstellung, nicht mehr jeden Tag zur Schule nach Karben zu fahren, sondern in die Uni. Ich werde es vermissen, alle meine Freunde täglich zu sehen“, meint er.