Karben. „Wir haben nur noch eine sehr spärliche Frequentierung täglich“, seufzt Jugendpfleger Tobias Ludig. Bei den jungen Leuten liegt das städtische Jugendkulturzentrum (Jukuz) im Selzerbrunnenhof nicht sehr hoch im Kurs.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten steht das Jukuz deshalb vor einer Neukonzeptionierung. Falls dort ein Jugendcafé eröffnet, erhoffen sich Ludig und seine Kollegen mehr Zuspruch. Die Entscheidung darüber will die Politik in nächster Zeit fällen.
Längst hat sich die städtische Jugendpflege darauf eingestellt, dass die jungen Leute auf andere Angebote ansprechen. Manch ein Versuch ging auch in die Hose: Eine Hip-Hop-Party etwa, speziell für die Altersgruppe 14 bis 17 auf die Beine gestellt, lockte bloß vier zahlende Gäste an, seufzt Susanne Schubert, Vizechefin des Fachbereichs Soziales. „Das ist mit das schwierigste Alter überhaupt.“ Deshalb sei es wichtig, schon die Kinder ab einem Alter von zwölf anzusprechen. Schubert: „Dann bleiben viele auch dem Haus treu.“
Statt in Jugendtreffs betreut zu werden, seien viele junge Leute an Projekten interessiert, ergänzt Tobias Ludig. Darauf stellt sich die Jugendarbeit ein: Montags läuft seit langem sehr erfolgreich die Technik-AG, donnerstags eine Abenteuer-AG speziell für Jungs. Kürzlich hatte eine Streuobstwiesen-Gruppe ihr erstes Treffen, nun ist eine Dirtbike-Gruppe mit einem Workshop ins Leben gerufen worden. Als Drittes will Ludig ein Projekt zum Reparieren von Drahteseln starten. Ziel: Eine Fahrradwerkstatt in Karben zu etablieren. (den)