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Neue Technik, viel Wärme – Mehrkesselanlage mit Blockheizkraftwerk im Kurhaus wird später auch Mediathek versorgen

Bad Vilbel. Rechtzeitig zur kühlen Jahreszeit hat das Kurhaus eine neue Heizung bekommen. Die Mehrkesselanlage mit Blockheizkraftwerk soll nicht nur das Hallenbad, sondern künftig auch die geplante Mediathek mitversorgen.

Maßarbeit haben die Heizungsbauer im kleinen Lagerraum auf der Rückseite des Kurhauses geleistet. Bis zur niedrigen Decke wurde er zugebaut mit neuester Technik, alles 335 000 Euro teuer.

Eine erdgasbefeuerte Mehrkesselanlage mit zwei Brennwertkesseln von jeweils 225 Kilowatt (kW) Nennleistung stehen dort, ergänzt von einem kleinen Blockheizkraftwerk mit 36 kW thermischer Nennleistung. Das Blockheizkraftwerk soll die Grundversorgung leisten.

Auch die bisherigen, schon rund 40 Jahre alten Heizkessel im Hallenbad werden weiter genutzt. Von dort aus wurde bisher das Kurhaus geheizt – nun ist es umgekehrt. Lediglich ein Brenner musste erneuert werden. Die alten Kessel sollen nur noch bei tiefen Temperaturen und an Warmbadetagen zugeschaltet werden.

Eigentlich war es die Sanierung der Hallenbad-Heizung, die die Stadt beim Konjunkturprogramm angemeldet hatte, erläutert Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Alle zusätzlichen Installationen, etwa für die Mitversorgung der Mediathek, trägt die Stadt. Wie viel sie zuschießt, konnte er nicht genau beziffern. Gegenüber den alten Kesseln biete die neue Anlage einen von 89 auf 105 Prozent verbesserten Wirkungsgrad. Durch die moderne Wärmeerzeugungstechnik werde etwa 15 Prozent des Brennstoffs eingespart. Überschüssiger Strom aus dem Blockheizkraftwerk werde auch ins Stromnetz der Stadtwerke fließen. „Ein Blockheizkraftwerk ist ein Verbrennungsmotor für Erdgas“, erläutert Bernd Grübel vom Ingenieurbüro BGI. Sodann werde über einen Wärmetauscher das Wasser auf etwa 75 Grad erwärmt und zirkuliere durch das Gebäude. Tatsächlich hörte sich die Inbetriebnahme durch Stöhr zunächst wie ein startender Automotor an, der dann kurz gluckste und ruhig anlief. Neben den neuen Heizkesseln sind zwei noch unbenutzte Reservestutzen zu sehen, die für die künftige Mediathek gedacht sind.

Vor dem Kurhaus wurde eine Mediensäule installiert, von der aus Veranstaltungen mit Strom und Wasser versorgt werden.