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Neue Struktur, neuer Vikar – Okärber Christen treffen sich zur Gemeindeversammlung

Der neue Vikar Kristian Goletz lebt mit seiner Frau Katrin und Sohn Jakob seit einigen Wochen in Okarben. Er absolviert bei Pfarrer Eckhart Dautenheimer seine praktische Ausbildung zum Pfarrer. Foto: Lori
Der neue Vikar Kristian Goletz lebt mit seiner Frau Katrin und Sohn Jakob seit einigen Wochen in Okarben. Er absolviert bei Pfarrer Eckhart Dautenheimer seine praktische Ausbildung zum Pfarrer. Foto: Lori

Karben. »Hallo Gemeinde«, begrüßte der neue Vikar Kristian Goletz die Besucher. Der 38-Jährige, bis Juli in der Grundschule im Religionsunterricht eingesetzt, nimmt auch an Aktivitäten der Gemeinde teil, wo er bis November 2020 bleibt.
Goletz (38) studierte in Mainz und Göttingen. »Ich fühle mich den Menschen verbunden, die am Rande stehen. Ich freue mich auf zahlreiche Begegnungen«, sagte er. Seine Einführung in beiden Gemeinden, soll im Frühjahr sein.
Einen weiteren Schritt, wie sich die Christen in Okarben fit für die Zukunft machen könnten, stellte Thomas Föller vom Kirchenvorstand vor. Er informierte über die Pläne, in Karben eine große Stadtkirchengemeinde zu bilden, deren Gesamtprojektleiter er ist.
»Die Stadtkirchengemeinde Karben ist eine Gesamtkirchengemeinde, wobei die sechs Ortsteile juristische Selbstständigkeit behalten. Es ist das Gegenstück zu einer Fusion«, sagte Föller. Die Gesamtkirchengemeinde habe einen Kirchenvorstand, der über den sechs Gemeinden steht. Synergien könnten sich bilden. »So könnte es einen Bauausschuss für alle Gemeinden geben, der sich um alle Gebäude kümmert«, sagte er.
Die sechs Einzelhaushalte der Kirchengemeinden bildeten einen Gesamthaushalt. Für den Gesamtkirchenvorstand sind 20 Personen vorgesehen und zusätzlich je ein bis zwei Pfarrer. Aktuell werde der Satzungsentwurf vorbereitet und in einigen Tagen in der Projektleitungsgruppe diskutiert.
VIELE AUSTRITTE
Pfarrer Eckart Dautenheimer ergänzte, dass drei Mitglieder des Gesamtvorstandes Kopf der Gemeinde sind. Unter diesem Konstrukt bildeten sich Ausschüsse. Die Gesamtkirchengemeinde ist die Antwort auf die künftige Entwicklung der Kirche. »Wir haben jede Menge Austritte, es wird weniger getauft und die Gemeindegliederzahl geht rasant nach unten«, sagte Dautenheimer. 2017 gehörten 7379 Mitglieder der evangelischen Kirche in Karben an. Aktuell stehen 4,5 Pfarrstellen in sechs Gemeinden zur Verfügung. Nach der neuen Pfarrstellenbemessung, die in zwei Jahren umgesetzt wird, geht eine Pfarrstelle in Karben verloren. Termin für den Start der Gesamtkirchengemeinde ist der 1. Januar 2020.
»Verschiedene Arbeitsgruppen gibt es bereits. Die Grundstruktur wird bis Sommer stehen. Dann muss die Genehmigung der Kirchenverwaltung erfolgen«, erklärte Dautenheimer. Er informierte, dass mit dem neuen Konstrukt Gottesdienste wegfallen. Wenn es in Okarben an einem Sonntag keinen Gottesdienst gibt, kann man ihn in einem anderen Stadtteil Karbens besuchen.
Auch über ein gemeinsames Gemeindebüro mit Bürozeiten für Gesamtkarben wird nachgedacht. Laut Dautenheimer gibt es zum jetzigen Zeitpunkt eine Sekretärin, die in drei Kirchengemeinden Einblick hat. Angesprochen wurde der Wechsel der Trägerschaft der kirchlichen Kitas in die Hand des Dekanats. Dem Angebot des Dekanats sind neun Gemeinden im Wetteraukreis gefolgt. Das Dekanat übernimmt Personal, Management und Verwaltung. »Wegen der Zeitersparnis können sich die Pfarrer stärker auf Religionspädagogik konzentrieren«, so Dautenheimer. Die Mini-Kirche und gemeinsamen Gottesdienste blieben bestehen.
BISHER NUR SKIZZEN
»Für die Renovierung des Gemeindehauses liegen bisher nur Skizzen vor«, sagte Walter Donges, Vorsitzender des Kirchenvorstandes. Pläne und eine Kostenermittlung gebe es noch nicht, ebenso wenig Beschlüsse im Kirchenvorstand. »Zum neuen gibt die Landeskirche einen Zuschuss wegen Energiesparmaßnahmen«, sagte Donges. Auf der Prioritätenliste oben stünden ein barrierefreier Zugang zum Hof, ein neues Dach und neue Sanitäranlagen.