Nachdem Pfarrer Johannes Misterek Massenheim in Richtung Dortelweil verlassen hat, steht nun seine Nachfolgerin in den Startlöchern. Pfarrerin Irina Vöge wird am 13. Mai in der Massenheimer Kirche ihren ersten Gottesdienst leiten.
Bad Vilbel. „Meine Elternzeit endet gerade, mein vierter Sohn ist drei Jahre alt geworden“, erklärt Irina Vöge lächelnd. Im Amtsblatt der EKHN (Evangelische Kirche von Hessen und Nassau) war sie auf die offene Stelle in Massenheim aufmerksam geworden. „Ich habe mir verschiedene Gemeinden angesehen, mich dann aber für Massenheim entschieden. Wir können uns wirklich gut vorstellen, hier in Bad Vilbel zu leben“, sagt sie.
Schwerpunkt Ehrenamt
Die Quellenstadt habe sie gleich überzeugt, sie habe das Gefühl, ein gutes Zuhause für sich und ihre Familie gefunden zu haben. „Das Pfarrhaus ist groß genug für unsere sechsköpfige Familie. Da hat jetzt endlich jeder meiner Söhne ein eigenes Zimmer“, freut sie sich. Irina Vöge ist im Vogelsberg geboren und aufgewachsen. In Marbug und Berlin hat sie Theologie und Pädagogik studiert.
Nach Frankfurt hat sie vor 15 Jahren ihr Vikariat geführt. In der Anna-Schmidt-Schule in Nieder-Erlenbach hat sie als Lehrerin gearbeitet und im Bibelmuseum Führungen übernommen. „Meine erste Pfarrstelle hatte ich im Stadtteil Goldstein, und nun folgt Massenheim“, sagt sie.
Viel hat Irina Vöge in ihrem bisherigen Berufsleben erlebt, auch außerhalb von Pfarrstellen: „Ich habe mit Familien und für Jugendämter gearbeitet, mit Obdachlosen und behinderten Menschen. Auch ehrenamtlich habe ich immer viel gemacht, ich weiß also, wie es ist, ehrenamtlich tätig zu sein“, schildert sie. Das Ehrenamt zu fördern sei ein Schwerpunkt ihrer Gemeindearbeit.
Das soll auch in Massenheim so sein. „Menschen, die ehrenamtlich aktiv sind, sind mir immer besonders wichtig. Ich möchte wissen, wie es ihnen bei ihrer Arbeit geht, sind die Ehrenamtler über- oder unterfordert? Ich freue mich sehr auf die Menschen in der Massenheimer Gemeinde.“ Dass dort gute Arbeit geleistet werde, habe sie gleich gemerkt: „Trotz einer so langen Vakanz der Pfarrstelle hat die Gemeinde alles geschafft, und das honoriere ich sehr“, sagt Vöge.
In ihrer Zeit in Massenheim will sie schauen, ob es auch Berührungspunkte mit Menschen gibt, die mit Gemeinde und Kirche nicht so viel anzufangen wissen. „Was wünschen sich die Massenheimer, was sind Ängste und Sehnsüchte? Ich halte es für wichtig, dass man das im Blick behält.“ Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht sie in der Seelsorge sowie in pädagogischer Arbeit. Intensive religionspädagogische Arbeit werde bereits in der evangelischen Kita in Massenheim geleistet. „Da werde ich einsteigen und freue mich sehr darauf“, so Vöge.
Besuche zu Hause
„Genauso freue ich mich auf die Arbeit mit Konfirmanden und Senioren. Ich besuche Menschen gerne zu Hause, um sie zu begleiten“, sagt die Pfarrerin. Gott und die Bibel hätten viele Botschaften parat, die auch in der heutigen Zeit noch etwas zu sagen hätten. Christliche Werte, Normen und Grundlagen seien in der Gesellschaft hochzuhalten, findet Vöge. „Da bin ich aber nur ein kleiner Teil vom großen Ganzen“, sagt sie. „Unser Pfarrhaus soll offene Türen haben. Nicht nur für Mitglieder der Gemeinde oder nur für Christen, sondern für alle Menschen. Gastfreundschaft ist wichtig.“
Zunächst werde sie in der Gemeinde viel zuhören, auch die Transparenz ist ihr wichtig, die Gemeinde soll an Entscheidungsprozessen beteiligt werden. „Ich freue mich unglaublich darauf, kreativ zu werden und in der Gemeinde zu arbeiten“, erklärt sie. nma