Zum Artikel „Die Stadt sucht jetzt den Investor“ (BVA, 11. September) erreichte uns diese Leserzuschrift:
Es ist erstaunlich, dass die an für sich lobenswerte Idee, Bad Vilbel in Form eines Leitbildes weiter zu entwickeln, gänzlich ohne Einbezug der Einwohner stattfindet sowie überdimensionierte und unverhältnismäßige Züge annimmt.
Bad Vilbel hat einen sehr liebenswerten und einmaligen Charme einer hessischen Kleinstadt, geprägt durch das eigentliche Herz der Stadt an der Nidda, welche als wirkliche Mitte von allen Bürgern genutzt wird. Dieses Herz ist jetzt gefährdet, da einige Lokalpolitiker mit überdimensionierten Bauten vielleicht als Denkmal in Erinnerung bleiben wollen.
Motiviert durch die von eigenen Interessen geleiteten Wirtschaftsberatern und Investoren soll Bad Vilbel nun „verschönert“ werden durch ein „attraktives Parkhaus“ neben dem Kurhaus, einen Marktplatz mit Geschäften und Gaststätten und eine großzügige Bebauung mit Kaufhäusern“. Der Preis ist wahrscheinlich ein zunehmender Leerstand der übrigen Geschäfte in der Frankfurter Straße, die Zerstörung von typischen alt-hessischen Gebäuden aber vor allem die Versiegelung des Herzens der Stadt der Quellen, die Überbauung der Nidda durch eine Bibliothek.
Warum muss in unnötigerweise die Natur verbaut werden? Mit ein wenig Demut gegenüber der Natur und des Charakters der Stadt, auch im Interesse der heranwachsenden Generation, sollte meiner Meinung nach hier an einer Lösung im Sinne aller Vilbeler Bürger in weniger unverhältnismäßigen Dimensionen gearbeitet werden.
Christian und Monica Hendker,
Bad Vilbel